Hallo!
Ich bin neu hier, und hoffe eine Antwort auf meine Frage zu finden.
Es handelt sich um die Ortschaft Bärwalde, wo sich eine Slawenburg befindet.
Vor Jahren habe ich mal bei Google die Landkreisgrenzen von Teltow-Fläming und Elbe-Elster anzeigen lassen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Straßen und die Landesgrenze einen großen Kreis bilden. Ist das nur Zufall? Wurden damals so große Befestigungen angelegt?
Hallo Edelstein,
herzlich wilkommen im Forum. Das ist wirklich eine interessante Beobachtung.
Auf alten Karten oder neuerdings eben auf Google Maps stößt man immer wieder auf ungewöhnliche Strukturen und man fragt sich oft, ob das etwas Natürliches ist oder ob man auf etwas archäologisch Interessantes gestoßen ist.
In diesem Fall vermute ich eher eine natürliche Ursache für die gerundete Form. Im Geländemodell (Geoportal Brandenburg) kann man zwar keine konkreteren Strukturen wie einen alten Bachlauf erkennen, doch fällt das Gelände sanft aber kontinuierlich ab. Vielleicht waren die flachen Bereiche zur Mitte hin früher stärker vernässt, so dass alte Wege und Grenzen seither in den leichter begehbaren Außenbereichen liegen. Das bleibt aber Spekulation.
Das Geoportal gibt für die Flächen des Umfeldes mehrere Bodendenkmäler an, doch habe ich die konkreteren Informationen nicht abrufen können.
In jedem Fall eine spannende Region. Bitte in jedem Fall weitersuchen.
Beste Grüße,
J_Ge
in Teltow-Fläming sind flächige Herrschaftsgebiete erst spät eingeführt worden. Das Bärwalder Ländchen scheint ein altes Herrschaftsgebiet gewesen zu sein, welches komplett von sächsischem Gebiet umgeben war. Eine Möglichkeit wäre also, dass die größeren Straßen deshalb dieses Gebiet umgehen.
Eine weitere Möglichkeit legt die Karte nahe, die im Norden und Osten ein Niederungsgebiet zeigen, durch regelmäßige Gräben heute entwässert. Die älteren Straßen wären demzufolge auf trocknerem, höherem Gelände angelegt worden. Zur Zeit der slawischen Burganlage wäre der Wasserspiegel etwa 2 m niedriger gewesen als heute, die Wegeführungen aus dieser Zeit wären somit später vernässt und unpassierbar geworden.
Vermutlich spielen beide Faktoren eine Rolle, bei Herrschaftswechseln vor dem 18. Jahrhundert wurden aber auch Straßen umverlegt, den veränderten strategischen Bedingungen angepasst.
Da das Bärwalder Ländchen früher von der preußischen Landwehr umgeben war, 2-3 m hohen Wällen, wäre deine Vermutung einer Befestigungsanlage also gar nicht mal soooo weit hergeholt.
Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Letztens war ich vor Ort und habe mal den Wall fotografiert.
Es ist wie ihr beschrieben habt. Ein begehbarer Wall, ca. 2m hoch, und beideitig mit Eichen befplanzt. Einige dieser Eichen haben ein gelbes Schild mit einer Eule drauf.
Ich glaube die sind mindestens 200Jahre alt.