Umgang mit Metallfunden

Hallo, ich bin bei einer Gruppe, die im kurpfälzischen Raum an der Ausgrabung einer Burg beteiligt ist. Derzeit ist natürlich Winterpause, aber wenn das Wetter es erlaubt, dann kümmern wir uns um den Aushub der Stichgräben, die am Anfang angelegt wurden. Die Keramiken sind ja einfach zu behandeln, auch Glas haben wir gelernt sauber zu konservieren. Aber ab und an taucht auch was in Eisen auf. Das sind dann aber dermaßene Klumpen, dass ich meine das ist nur noch Rost. (Und auch nix großes, eher so Fingerstärke) Weiß hier jemand wie man die am besten behandelt? Was ich bisher dazu gefunden habe scheint in Richtung Drahtbürste zu weisen. Vielleicht gibt es ja sinnvollere Methoden. Die Funde dürften nach dem Rest so 15. -17. Jahrhundert sein -wenn wir mal manchen Schrott aus dem 20. rausrechnen… Für Ideen und Hinweise dankbar, Benny

Aus Tabellen und Tafeln zur Grabungstechnik (Kinne 2006): " Eisen : nicht selbst reinigen, so trocken wie möglich halten und umgehend einer Restaurierungswerkstatt zuführen,Schockgefrieren unterbindet die Korrosionsprozesse, Lagerung unter 15% relativer Luffeuchtigkeit (Übergangslösung: luftdichte Verpackung mit Silica Gel) oder tiefgefroren bei unter -20°C Kupfer und Kupferlegierungen, Silber und Gold, Blei, Zinn, Zink : nicht selbst reinigen, Lagerung unter 35% relativer Luftfeuchtigkeit (Übergangslösung: luftdichte Verpackung mit Silica Gel) oder tiefgefroren bei unter -20°C Für beide gilt: fragile Objekte generell im Block bergen, Korrosionsschicht erhalten. Verbindungen metallischer und organischer Materialien : erdfeucht im Block bergen und sofort zum Restaurator " Natürlich stellt sich hier gleich die Frage, um was für eine Art Ausgrabung es sich hier handelt, bzw. unter welcher Leitung? Normalerweise sollte sich bei einer genehmigten Grabung irgendwer befinden der darüber direkt vor Ort Auskunft geben kann bzw. dafür verantwortlich ist.

Eisen sollte nach der Bergung feucht gelagert werden. Ratsam ist es den Fund in Resten der Erde zu lagern, in der das Objekt vor der Bergung lag. In der Praxis halte ich es persönlich vom handling vorteilhafter, Eisenfunde in destilliertem Wasser eine Weile zu lagern, bis sich die Salze aus der Borke gelöst haben. Das oben beschriebene Einfrieren nutze ich dann bei größeren Objekten für die eine Lagerung in Behältnissen mit destilliertem Wasser schwieriger wird. Sollte es sich um Obekte handeln bei der eine professionelle Restaurierung nicht notwendig erscheint und es für einen Archäologen eher als “Schrott” eingestuft wird, würde ich statt der (falschen) mechanischen Behandlung mit einer Drahtbürste Versuche mit der Elektrolyse starten. Anleitungen liegen dazu im Netz ausreichend vor.

Wie bereits beschrieben handelt es sich dabei um den Abraum aus den Stichgrabungen und damit für die Archäologen um relativ wertloses Zeug. Natürlich weiß das Denkmalamt bescheid (und hat bereits über zehntausend Scherben von uns erhalten), aber wegen kleinster Metallbrocken mit wahrscheinlich geringer Bedeutung müssen wir nicht gleich den ganzen Tross in Bewegung setzen. Das professionelle Restaurieren kostet übrigens Geld und das haben die wenigsten… Danke für dn Tip trotzdem. Gruß, Benny

Hallo, danke für die Tips, das mit der Erde sollten wir aufgreifen, denn häufig liegt das Zeug ja erst mal eine Weile herum. Das mit dem destillierten Wasser hat ein Kollege jetzt auch gefunden. Dauert aber ganz schön lange. *Seufz*. Na gut, dann warten wir eben. Zur Grabungssaison sind die Profis dann ja auch wieder da und können mehr Tipps geben. gruß, Benny