Ursprung der Sternzeichen

Hallo zusammen, es wundert mich, dass bisher noch nicht über die Veröffentlichung von Kai Helge Wirth (“Der Ursprung der Sternzeichen”) und dessen These, dass die Entstehung der ältesten Sternbilder auf ein nautisches Navigationssystem zurückzuführen sei, diskutiert wurde. Mich würde interessieren, was ihr für Meinungen über diese - meines Erachtens sehr schlüssig und überzeugend dargelegte, wenn auch wissenschaftlich nicht ausreichend fundierte - These habt. Ein Link hierzu: http://www.artandscience.de/ Viele Grüße, mafri

Hallo Mir erschien die Theorie zunächst auch unglaublich plausibel. 1. Die Sternzeichen passen nur in einem bestimmten Maßstab zu den Merkmalen auf der Landkarte. Arbeiteten die Menschen damals “zufällig” auch genau mit diesem Maßstab ? 2. Die Sterne passen der Theorie zufolge mit ungeheurer Präzission zu den Punkten auf der Landkarte. Diese Präzission erreichten wir erst mit Hilfe von elektronischen Meßinstrumenten im 20. Jahrhundert. Und solange wir noch keine präzisen Uhren hatten, kannten wir noch keine genauen Abstände von den Zielhäfen. Hatten die Menschen schon damals Uhren ? Oder galt damals eine andere Formel für Geschwindigkeit: Weg durch Zeit 3. Sucht man nur lange genug, dann wird man auch plötzlich “feststellen”, daß die Sternzeichen Reiserouten in Australien, Nordamerika und Ostasien wieder geben. ?! Ich halte also diese Theorie für sehr unterhaltsam. Mehr aber auch nicht. Gruß, Wörns

Hi, mir scheint hier wird zuviel hinein interpretiert. Ich bin mir nicht sicher, ob hinter dieser These Erich von Däniken steckt. Schon die Pyramiden sollen nach dem Sternbild des Orions ausgerichtet sein. Also das leuchtet mir noch ein, aber Sternbilder auf Landkarten zu projezieren halte ich für etwas Abenteuerlich.

Hallo, gibt es eigentlich außer, dass die Sternbilder ihren Ursprung in der Mythologie haben, andere Theorien darüber, wie sie entstanden sein könnten und welchem Zweck sie dienten? Grüße, mafri

Hallo Mafri, schwerlich wird man da was finden. Ich will hier nur kurz was vorstellen, ohne es zu kommentieren. Ich halts für einen Ansatz, aber obs stimmt kann man nicht beweisen. Zuerst eine Beobachtung. Im 3. Jahrtausend findet man keine Sternzeichen in Texten des Vorderen Orients (speziell in den sumerischen Texten, das sind einfach die ältesten, die man in ausreichend vielen Stücken hat). Die sumerische Kultur hört ziemlich genau um 2000 v. Chr auf. Und etwa 200 Jahre später findet man sogenannte lexikalische Listen, auf welchen auch Sternnamen in sumerischer Sprache verzeichnet sind. Allerdings wird das sumerischer selbst nach dem Ende ihrer Kultur noch bis zum Beginn der Zeitenrechnung gepflegt. Vor allem als eine Art Latein für Wissenschaft und Religion. Damit kann man nicht mit Sicherheit sagen, das die Sumerer diese namen geprägt haben. Um 2000 v. Chr. kommt es zur Einwanderung der amoritischen Stämme. Das waren Nomaden. Diese haben relativ schnell der neuen Kultur angepasst und weiter gepflegt. Gleichzeitig bringen sie ihre eigenen Ansichten mit. Eine Theorie besagt, das sich die Nomaden auf ihren Wanderungen auch nach den Sternen gerichtet haben. Und deshalb den Himmel in diese Sektionen eingeteilt hatten. Allerdings gibt es wieder andere Sachen, die dem widersprechen. Der älteste Text, der mit im Zusammenhang mit Sternen bekannt ist, datiert auf um 2700 v. Chr… Von einer um diese Zeit sehr bedeudenten Göttin namens Nisabe wird gesagt, siie sitze in ihrem Tempel des reinen Himmels und habe die Tafel der Sterne auf ihren Schoss (sinngemäss - hab grad die genau Übersetzung nicht parat). Das Problem ist, Nisabe ist ursächlich eine Getreidegöttin. Dieser Aspekt ist gegenüber allen anderen Aspekten erdrückend. Aus anderen Argumenten kann man VIELLEICHTeine Art Kalenderwissenschaft postulieren. Auch das würde zu Sternbildern passen. Und dann sollte man die ägyptische Astronomie des 3. Jahrtausend nicht vergessen. Damit wird aber das ganze erst richtig chaotisch. Und wie steht es mit Indien um diese Zeit? Das Problem wird sein, das es Sternbilder bereits gab, bevor es Schrift gab. Damit wird es vermutlich nie erklärt werden können, wie es zu Sternbildern kam. Alles wird nur hypothetisch sein. Gruss Urnansche

Hallo, das ist wirklich spannend. Ich habe einen Freund (Arzt) in Schleswig-Holstein, der immer behauptete, das Sterbild des Herkules sei proportional auf die Landschaft Kopenhagen - Kassel herunterprojeziert. Er ist jeweils die Orte abgegangen und hat in den Orten jeweils Hinweise über das Sternbild Herkules gefunden. Der zentrale Ausgangspunkt war Kopenhagen, und ich denke, unsere Vorfahren wußten mehr, als heute in der klassischen Wissenschaft kommuniziert wurde.

Hallo , ich habe kaum Ahnung von Sternbildern und wie lange es sie gibt usw. Ich glaube aber daß das bei der Theorie von K.H.Wirth auch keine Rolle spielt.Ich habe seine Ausführungen damals am Fernsehen mitverfolgt. Wirth ist der Ansicht,daß die Sterbilder auf die Erde übertragen die Eck-u.Winkelpunkte von Küstenlinien und Flüssen, so wie Schiffahrtsrouten darstellen.Die Beispiele die er zeigte waren wirklich verblüffend und überzeugend. Ich komme nur mit einigen Dingen nicht klar: 1) Er sagt,daß die meisten Sterne in den Bildern garnicht prägnanter sind als die umliegenden.Er glaubt deshalb, daß man für die Eckpunkte der Landkarte jeweils den Stern aussuchte, der vom Ausgangsstern im richtigen Winkel und Abstand lag. Hier fängt mein Problem an. Ich müßte doch erst mal die Eckpunkte auf der Erde ansteuern und dann an den Himmel übertragen.Wenn ich aber das kann, brauche ich keine Sternbilder als Wegorientierung. Oder blickt da einer besser durch!? 2) Die Sternbilder müssen auf die Erde geklappt werden.Das bedeutet, wenn der Anlaufstern vom Ausgangsstern rechts oben liegt, muß ich mich umdrehen und im gleichen Winkel nach links fahren.Ein wenig kompliziert, oder nicht oder doch. 3)Wenn z.B. Streckenabschnitt 2 etwa doppelt so lang ist wie Strecke 1 auf dem Sternbild, dann kenne ich die Entfernungen zwar in ihrem Verhältnis zueinander, aber nicht in natura. Sehe ich etwa nach 3 Ruderstunden eine Landzunge, dann lege ich diese als Stern 2 fest. In Wirklichkeit hätte ich aber vorbei rudern müssen, weil die wirklich gemeinte Landzunge im genauen Winkel (den ich ja nur ungenau über Phi mal Daumen festlegen kann) erst nach 5 Stunden rudern erreicht ist.Genau das weiß ich aber nicht und fahre am vermeindlichen Stern 2 in die falsche Richtung.Zack, und ich spiele Titanik!! 4)Wenn die Sternbilder laut Wirth nur mit Sternkarte zu erkennen sind, dann muß ich eine Sternkarte dabei haben.Dann hätte ich gleich eine Routenkarte anfertigen können und diese nach Polarstern,der Sonne oder dem Orion einnorden können. Wenn einer die Darlegungen von Wirth besser verstanden hat, dann bitte melden und mich nicht so dumm sterben lassen. Gruß Kurti

Hallo Diap Du schreibst, man habe “Hinweise” in den Ortschaften gefunden. Welche ? Man findet mit Sicherheit zu jedem Sternzeichen in Deutschland auch eine Region, in der die Orte den Positionen der Sterne entsprechen. Man muss einfach nur das Sternbild in verschiedenen Maßstäben lange genug auf einer Deutschlandkarte drehen und wenden, bis man eben “fündig” wird. In einem so dicht besiedeltem Land ist das keine Kunst. Aber in einem Punkt gebe ich Dir recht. Das Wissen unserer Vorfahren über naturwissenschaftliche Dinge war mit Sicherheit höher, als wir es uns heute noch vorstellen können. Die “Sternzeichen-Theorie” halte ich dennoch aus o. g. Gründen für unwahr.