Moin,
ein Altfund als Lückenfüller, eine blaue Perle.
Fundort ist ein mehr als mannshoher Wegrand eines alten Hohlweges auf den Ruhrhöhen, der heute asphaltiert ist.
Der Weg führt hier durch ein Waldstück, an dem ein Acker grenzt.
Noch so gerade in Augenhöhe sah ich in der fast senkrechten Böschung kurz etwas Blaues von der Größe eines bunten Stecknadelkopfes.
Ich war schon weiter gegangen – aber das blöde Ding ließ mich nicht los…
Mindestens vier Mal ging ich zurück und passierte die Stelle wie zuvor – nichts – dann fixierte ich, nun davorstehend, die vermeintliche Fundstelle. Nach einigen Minuten wollte ich endgültig weiter gehen, doch dann sah ich es plötzlich!
Es war größer als ein bunter Stecknadelkopf, das meiste der Perle war noch im Boden.
Die Perle sieht etwas gestresst aus - alt, Hitze? Material Glas, Keramik? Ich konnte es nicht gut einschätzen. Außen ist die Perle matt und annähernd opak.
Schwimmt nicht, klimpert im Glas und klackert hart am Zahn, ich tendierte zu Glas.
Die zähe Glasmasse wurde um einen Stab “gewickelt / aufgerollt”, daher sind spiralige Risse zu sehen.
Perle und Loch sind nicht exakt rund. Die äußerliche Erscheinung ist sichtbar unrund.
Die Innenwand des Loches ist nicht gleichmäßig glatt, eher uneben.
Weiterhin sind im Loch unregelmäßig angeordnete Riefen in Drehrichtung zu sehen.
Teils ist das Loch innen glänzend wie neues Glas. Die Erde im Loch saß sehr fest.
Der Kantenradius (Facette) des Loches ist an der einen Austrittsseite deutlich stärker rund als an der anderen Seite.
Wer möchte die Perle näher bestimmen / datieren?
Inzwischen wurde Glas gesichert
Mittelalterliche Burgen sind in der nahen Umgebung.
Von den Feldern sind Funde der Altsteinzeit gesichert.
In etwa vier Kilometer Luftlinie zur Perle befindet sich ein metallzeitliches Gräberfeld.
Gruß
Jürgen