Moin,
mit diesen Altfund möchte ich euch zeigen, dass auch “nur ein paar Scherben” eine Geschichte *) haben können.
Außen/- Innendurchmesser 28 cm / 21,5 cm, Höhe 8,5 cm, Randbreite 3,5 cm.
Reibschüsseln, auch Reibeschalen, wurden im Römischen Reich Keramikgefäße bezeichnet, die in der Küche als Mörser zum Zerreiben von Kräutern und Gewürzen Verwendung fanden, hierzu kam ggf. ein Stößel (Pistillum) zum Einsatz.
Als Mortarium dienten sie zum Mischen und Kneten von Speisen wie z.B. Teigwaren.
Zur Bastelei III
Bei meiner Schale war mehr als die Hälfte Scherben mit komplettem Zusammenhang und zusätzlich zwei weitere Fragmente ohne Zusammenhang, aber zur Schale zugehörig, vorhanden.
Durch Fingerspuren (Streichrillen), Struktur und Farbbild konnten sie annähernd “verortet” werden und entsprechend platziert.
Den fehlenden Rest habe ich aus Originalen anderer Reibschalen modifiziert und beigefügt.
Da diese Schalen Massenproduktion waren, fallen die Fremdscherben wenig auf.
Für breite Risse oder kleine Löcher habe ich Scherbenreste zerbröselt und teils stark zerrieben. In diese Löcher und Risse wurde Kleber gegeben und mit dem “Keramik-Abrieb” verfüllt und geglättet.
Alle Scherben, und noch sehr viele weitere, waren in einem Fundkomplex. Obwohl dieser Fundkomplex bereits gestört war - daher fehlte wohl die eine Hälfte - machte es den Eindruck, als wenn es eine Abfallgrube war.
Diese alltägliche Massenware steht in vielen Museumsvitrinen, für mich ist es dennoch ein besonderes Stück.
Salve
Jürgen
*) Ich liebe das Moretum aus der Römischen Küche.
Für mein Moretum (Pesto) nehme ich, con gusto: Olivenöl, Aceto Balsamico, Parmesan auch Pecorino (frisch gerieben vom Stück, gern gemischt), Sale Marino oder Fleur de Sel, wenig Basilikum, etwas Petersilie, gut Rucola, mitunter Schnittlauch, geröstete Pinienkerne und oder Walnüsse …