Gemme im Raum Duisburg gefunden (Bodenfund)

Hallo zusammen
Ich habe beim sondeln (Metalldetektor) eine Gemme im Raum Duisburg gefunden.
Linke Rheinseite. Ich habe eine Sondelerlaubnis und habe den Fund auch schon gemeldet.
Da die Fundeinreichung in Xanten erst später ist möchte ich jetzt schon eine Einschätzung ob es ggf. eine römische Gemme ist. Was soll die Gemme darstellen?

Gruß Thomas




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Moin,

warst Du links- oder rechtsrheinisch unterwegs?

Was hast Du für römische Referenzfunde?

Ich halte die Gemme für römisch, 1. bis 3. Jahrhundert.

Gruß

Jürgen

Hallo,
hast Du vielleicht ein Bild der Rückseite?
Das Material der Einfassung und auch die Ausführung der Darstellung sehen für mich eher nach 19. Jahrhundert aus.
Beste Grüße,
J_Ge

Ich habe jetzt erst eines der Bilder als Rückseite erkannt (Augen auf vor dem Jammern).
Das bestärkt mich in meiner Ansicht.
Beste Grüße,
J_Ge
Zur Zeit im Urlaub am Niederrhein.

Hallo
Wie bereits schon geschrieben habe ich sie auf der linken Rheinseite gefunden. Außer das übliche Musketenkugeln, Münzen, Wohlstandsmüll war nichts als Nebenfund dabei. Ein Foto habe ich mit PC und Einsatz von Wasser bisschen optimiert. Jetzt kann man die Figur besser erkennen. Möglicherweise eine Frau?
Gruß Thomas


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Moin,

was für Münzen bitte? Sind römische Münzen dabei?

Linksrheinisch (sorry, hatte ich wohl überlesen), dann wohl in der Nähe, südlich Uerdingen (näher will ich es nicht wissen).

Gruß

Jürgen

Nähe Duisburg Homberg/Baerl. Die Münzen sind ab 1700 Jahrhundert.

Moin,

OK, dann ist eine Eingrenzung durch Beifunde nicht möglich.

Ausgeschlossen wäre es nicht, dort wo Du suchst, waren die Römer schließlich auch.

Dann warten wir mal, was die in Xanten sagen.

Gruß

Jürgen

Hallo,
die blasige Oberfläche und die Verkratzung sprechen eher für Glas. Das Bild zeigt vermutlich eine Mänade aus dem Umfeld des Dionysos, denn sie scheint in der einen Hand eine Kanne zu halten. Der für sie typische Stab fehlt allerdings. Solche Motive werden im Historismus wieder beliebt.
Gruß, J_Ge

Zum Material: Glas könnte durchaus sein, ( ich bin ein wenig Expertin für Glas, wenn auch hauptsächlich ab 1720) aber die sehr intensive rote Farbe irritiert mich etwas🤔.
Interessant wäre auch heraus zu finden aus welchem Material die Einfassung ist.

Natürlich könnte uns die Zusammensetzung des Glases, Wenn es Glas ist, für die Datierung helfen.

Das sind alles schon interessant Hinweise die ich bekommen habe.
Ich fasse nochmal zusammen:
Aufgrund von starke Rissbildung könnte es Glas sein. Andere Materialien reißen also weniger?
Material der Fassung ist noch unbekannt. Ich habe mir sagen lassen das Gold auch nach langer Zeit im Boden keine Patina annimmt. Das trifft hier dann auch nicht zu. Die Fassung selbst ist anscheinend sehr gut gefertigt worden. Das würde ggf für eine maschinelle Fertigung sprengen.
Die Abbildung könnte eine Mänade (Begleitperson) von Dionysos (Sohn von Zeus) darstellen. Dionysos ist Gott des Weines. Mänade meisten abgebildet mit Weinkrug, Weinkorb, Schlauch, Stab, tanzend, betrunken….
Gruß

Moin Thomas,

sollten auf Deinen Fotos die Gemme noch nass sein, mach bitte einmal von beiden Seiten ein Foto im trockenen (!) Zustand - Danke.

Wichtig ist, dass die Fotos scharf sind. Bitte nicht zu sehr komprimieren, können locker 2,5 MB haben.

Gruß

Jürgen

Ich bin noch zur Zeit mit dem Wohnmobil unterwegs. Hatte noch auf dem Handy „trockene“ Fotos. Das mit der Bildschärfe im Randbereich ist mit dem Handy (iPhone6) mit Makroaufsatz immer schwierig.
Am Montag wollte ich mal ein Goldschmied aufsuchen. Der soll sich mal den Stein/Fassung genauer anschauen.


Moin,

Danke, die sind leider nicht gut tauglich. Dennoch sieht es schon weniger nach Glas aus.
Allerdings bin ich kein bisschen Experte für Glas :joy:

Bitte die neuen beide Vor- und Rückseite.

Mit einem iPhone ohne Makroaufsatz sollte man schon so ein Objekt scharf fotografieren können.
Man muss einen Mindestabstand halten und noch zwei, drei Zentimeter weiter weg, dann bekommt
man auch genügend Schärfentiefe.

Objekt auf Karton ablegen, ein dickes Buch als Stativ fürs iPhone nutzen und schon hat man ein verwacklungsfreies Foto.

Nicht die große Abbildung ist wichtig, sondern die Schärfe. Ist das Foto bei 2 MB scharf, kann man es am Monitor selber vergrößern.

Beispiel unten - billiges Handy - Abstand Objekt zum Handy sieben Zentimeter. Bild nur Beschnitten,
nicht nachgeschärft oder sonst wie verändert.

Gruß

Jürgen

Bild einmal anklicken = Bild größer - noch einmal anklicken = noch größer.

Auch wenn es Glas wäre, würde das nicht unbedingt gegen römischen Herkunft sprechen. Billige Imitate für den Handel mit den Barbaren jenseits des Rheins wären durchaus denkbar.

So oder so, ein sehr interessanter Fund — ganz gleich ob römisch, oder etwa aus einer römelnden englischen Werkstatt des späten 18. Jahrhunderts, als dieser Stil besonders in Mode war.

Hoffentlich gibt es hier bald ein Update.

Gruß, Timo

Moin,

@ Timo,

das war auch nicht meine Intention, dies abzugrenzen.

Gruß

Jürgen

Schon klar. — Nebenbei tendieren die Numismatiker die ich in dieser Sache mal angefragt habe mit großer Mehrheit zu original römisch. Wir können gespannt sein.

Gruß, Timo

Hallo zusammen,

ich habe auch wenig Ahnung bezüglich Glas und wie solche Gemmen hergestellt werden. Wenn ich mir die Vergrößerungen ansehe, dann habe ich den Eindruck, dass die Figur “ausgeschnitten” und auf den Hintegrund aufgesetzt wurde. Beim Untergrund und der Rückseite hat ich eh den Eindruck, dass es sich um ein rot angepinseltes Material handelt, das lasiert wurde.
Wenn man sich die Pranke einer zarten Göttin anschaut, dann sieht das irgendwie nicht nach hoher Kunst aus ! :innocent:

Hand

Ich vermute mal, dass es die römische Juno ist mit der Opferschale in der Hand. Das Lang-Zepter ist bei vielen Statuen nur noch als kurzes Befestigungsstück vorhanden wie auch bei der Gemme. Offensichtlich hat der Künstler eine solche Statue als Vorbild hergenommen.


Gruß
Kurti

Nein. Nur dieses Foto habe ich am PC verändert um die Figur hervorzuheben.
So kann man die Figur besser erkennen.
Es folgen jetzt neue „ungeschminkte“ Aufnahmen die mit einem Samsung S23 gemacht worden sind. Zum erkennen der Figur sind sie aber eher ungeeignet.




Bei diesen Fotos habe ich die Gemme von hinten angeleuchtet (Loch im Brett).