Gibt es Funde die christliche Vorstellungen wiederlegen?

Gibt es biblische Ereignisse, die es aufgrund von Ausgrabungen oder Funde gar nicht gegeben haben kann? Und wenn ja- gibt es auch Berichte oder sonstiges dazu? Hab die ganzen großen Suchmaschinen abgeklappert und sonst nichts gefunden. Danke im Voraus - Julian

Hallo Talesin, die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Bibel ist so alt wie die Bibel selbst.Bei einem so heiklen Thema wirst Du kaum jemand finden,der Beweise für die Unrichtigkeit eines biblischen Geschehens anführt. Stelle die Frage umgekehrt und suche im net nach Städten, Königen und Völkern aus der Bibel.Hier wirst Du viele Übereinstimmungen finden, die zumindest den geographischen und geschichtlichen Rahmen der Bibelerzählungen bestätigen.Für die Existenz einzelner Personen wie z.B.Moses gibt es weder Beweise noch Gegenbeweise. Auch gibt es bei manchen Daten in den Schriften umliegender Völker keine sichere Datierung. Hier nur als Beispiel der Auszug aus Ägypten.Ebenfalls gibt es innerhalb der Geschichte des Volkes Israel einige zeitliche Ungereimtheiten.Lese mal nach, wie schnell sich das Volk seit dem Auszug Abrahams aus Ur zu seinen 12 Stämmen vermehrt hat.Es gibt auch widersprüchliche Angaben zu dem Geburtsort Abrahams.Es heißt z.B.,daß Israel zu seinem Volk sagt:" Dort auf der anderen Seite des Flusses wohnten eure Vorväter!" Ur lag aber diesseits des Euhprat.Solche Widersprüche gibt es einige in der Bibel.Ansonsten ist das Werk von der Schöpfungsgeschichte bis zur Auferstehung Jesu Christi eine Glaubensfrage. Suche also besser nach Fakten, die den Wahrheitsgehalt untermauern. Gruß Kurti

[#000000]Hallo da gab es die Tage etwas interessantes im Fernsehen, Herodes kann nicht versucht haben das Jesus Kind zu ermorden, da er zu der Fraglichen Zeit schon abgedankt hatte. Auch gab es diese Volkszählung zu Christi Geburt nicht, weil es keine römische Ansiedlung bzw. Garnison zu der Zeit in der Gegend gab. Wenn Du mal Vergleiche mit dem Mithraskult und den Christen anstellst, wirst Du feststellen, daß das meiste von den Christen geklaut wurde. PS: Meine persönliche Meinung: Keine Religion ist so unchristlich wie die der Christen. Gruß Oli[/#000000]

Hallo Oli, wie ich schon sagte gibt es eine Reihe Ungereimtheiten, insbesondere was die Zeiteinordnung angeht,in der Bibel. Das fängt schon an mit der Geburt Jesu, die, wenn man sich an die Kometenerscheinung hält, etwa 7 Jahre früher gewesen sein muß. Für einen gläubigen Christen ist die geschichtliche Zeit aber nur ein unrelevanter bildlicher Hintergrund für das Mysterium des Erlösers. Wer nicht glaubt, findet allerdings viele Indizien, um aus der ganzen Geschichte eine Guru-Legende zu machen.Die ganzen Evangelien sind schließlich Niederschriften von bedingungslosen Anhängern Jesu. Vieles ist erst später nur vom Hörensagen aufgeschrieben worden.Jedenfalls gibt es keine schriftlichen Zeugnisse zeitgenössischer,neutraler Chronisten. Aber wie schon gesagt, hier tastet man religiöse Überzeugungen anderer an und man sollte meiner Meinung nach in einem solchen Forum nicht unbedingt nachweisen wollen, daß sie sich irren. Gruß Kurti

Hi und danke für eure Antworten- kennt ihr Bücher oder Internetseiten die eure Behauptungen untermauern? Ich würd mich gerne mal mit dem Thema befassen, find wie gesagt nichts richtiges! Es gibt ja ziemlich viele Indizien, die besagen, dass es biblische Personen gegeben haben muss. Mich interessiert vor allem die Gegenseite. Also :“Wer nicht glaubt, findet allerdings viele Indizien, um aus der ganzen Geschichte eine Guru-Legende zu machen” Ich bin zwar nicht daran interessiert die Bibel als Guru-Legende abzuwerten, aber es ist häufig sehr gut archäologisches Hintergrundwissen zu haben (wenn mich mein Relilehrer wieder als Ketzer darstellt) Gruß Julian

Hallo Talesin, es gibt meiner Meinung nach keine seriöse umfassende Literatur, die sich mit der Widerlegung der christlichen Bibel befaßt. Was man da findet sind in der Regel Machwerke der Ariertheorie oder solche,die das weite Feld der Esoterik bis hin zur Kabbalah behandeln.Diese Bücher (das ist jetzt meine Auffasung) beweisen nicht mehr als die Bibel selbst. Du mußt Dir wohl oder übel, über Stichworte, einzelne Fakten im Internet suchen.(Wer ein richtiger Ketzer werden will,muß schon etwas dafür tun!!!) Versuche es mal mit folgenden Suchbegriffen: Gilgamesch Epos, Stammvater Abraham, Moses, Pentateuch, Israeliten, Evangelien, Paulus-Evangelium,Vulgata. Auf diesem Wege stehen Dir viele Links und Querverbindungen zur Verfügung, die Dir reichlich Aufschluß über das Thema geben.Mit den Erkenntnissen kannst Du Deinen Reli-Lehrer jedenfalls genug nerven. Viel Spaß !!! Gruß Kurti

guten tag liebe freunde, guten tag kurti, da scheint kurti aber so überhaupt kein vertrauen zu den modernen wissenschaften und den grabungsergebnissen der archäologie zu haben. es kann natürlich auch kein selbstzweck sein, die bibel zu wiederlegen. ergebnisse werden völlig wertneutral analysiert und und passen entweder zu den aussagen der bibel, oder auch nicht. in israel ist in den letzten jahren ein gigantisches archäologisches programm abgewickelt worden, dessen ergebnisse alles bisher vermutete in den schatten stellen. israel finkelstein ist direktor des archäologischen instituts der universität tel aviv. neil asher silberman arbeitet am “ename center for public archaelogie and heritage presentation in belgien”. die beiden haben ein fantastisches buch geschrieben, welches ich empfehlen kann. der titel ist:" keine posaunen vor jericho, die archäologische wahrheit über die bibel." den auszug aus Ägypten gab es ebensowenig wie eine “landnahme”. jerusalem unter david und salamon war ein größeres dorf ohne tempel und ohne palast. auf die nacherzählung der biblischen geschichte folgt die archäologische spurensuche. dies alles ganz wissenschaftlich und seriös. und wenn es gelesen wurde, können wir hier darüber diskutieren mit allerbestem gruß max

Hallo maxherbert, erst möchte ich mal ein Mißverständis ausräumen.Ich habe nicht gesagt, daß ich der Archäologie mißtraue, sondern nur,daß “Ich” kein seriöses Buch kenne, welches sich mit dem Thema “Gegenbeweise” zur biblischen Aussage beschäftigt.Ein wesentlicher Sinn dieses Forums ist es ja, seinen Horizont zu erweitern. Also, vielen Dank für diesen Buchtip.Noch ein zweites.Man kann natürlich über die biblische Geschichtsschreibung diskutieren, aber man sollte gegenteilige Fakten nicht als Infragestellung einer, oder wie hier von drei Religionen werten. Ansonsten bietet das Alte-Testament eine Menge Diskusionsstoff. Ich werde nach Lektüre des Buches gerne noch mal darauf zurück kommen. Gruß Kurti

Hallo, ein Klassiker zum Thema “Biblische Archäologie” ist Werner Kellers “Und die Bibel hat doch Recht”. Es kam vor etwa 50 Jahren heraus und wurde Ende der 70er auf den neuesten Stand gebracht. Allerdings enthält dieses Werk - man ahnt es schon - deutlich mehr Bestätigungen als Widerlegungen biblischer Aussagen. Was aus meiner Sicht aber nur daran liegt, dass viele im alten Testament erwähnten historischen Ereignisse eben tatsächlich stattgefunden haben. Danke an maxherbert für den Buchtipp. Viele Grüße Thorsten

Hallo Thorsten, Hallo maxherbert, das Buch “Und die Bibel…” habe ich auch;und mir jetzt mal wieder durchgelesen.Nach meinen Recherchen im Netz habe ich mir einen Überblick über das von maxherbert erwähnte Buch"Keine Posaunen…" verschafft. Ich muß sagen für den damaligen Presserummel und die Verlagsreklame (laut Internet) finde ich bisher in all den Leseproben und Zitaten nichts was mich vom Stuhl haut.Ein Großteil der Neuigkeiten werden schon seit 50 Jahren diskutiert und mit den unterschiedlichsten Theorien erklärt. Bei einer Reihe sogenannter"wissenschaftlicher Erkenntnisse" wendet Finkelstein das Verfahren an: “Was in Analen anderer Völker nicht vorkommt, daß hat es auch nicht gegeben und ist deshalb reine Erfindung der Israeliten!” Wissenschaftlich ist das nun beileibe nicht.Was die Ausgrabungen anbelangt, so ist das Ausgraben die eine Sache und die Schlußfolgerungen die andere. Aber gut, ich will mich jetzt nicht zu weit kritisch äußern. Wenn ich das Buch in seiner Gänze gelesen habe schneide ich das Thema noch mal an. Gruß Kurti

guten tag liebe freunde, was war zu erwarten von diesem buch, von finkelstein? sensationen? weltbewegende ereignisse? ja natürlich, viele kleine sensationelle neuigkeiten. diverse neues in der siedlungsstruktur, bevölkerung, bebauung. viele kleine sensationen, die man natürlich nur mit der notwendigen sachkunde erkennen kann. es war gefragt, nach neuesten erkenntnissen und einem fachlich solide geschriebenem buch, finkensteins buch erfüllt diese anfordernisse in vollem maße. wenn laien nun versuchen dies buch auf grund von internet-leseproben abzuwerten, ohne es bislang selbst gelesen zu haben und dann noch die wissenschaftliche reputation des dr. finkelstein in zweifel ziehen wollen, dann , habe ich dafür keinerlei verständnis. mit allerbestem gruß max

Hallo maxherbert, …“In Israel ist in den letzten Jahren ein gigantisches archaeologisches Programm abgewickelt worden, dessen Ergebnisse alles bisher vermutete in den Schatten stellt!” Das waren Deine Worte, und auf diese bezog sich meine Enttäuschung. Jetzt erst recht, wo ich das Buch zur Hälfte gelesen habe. Auf Deine Anmerkungen:…nur mit der notwendigen Sachkunde, oder … wenn Laien jetzt versuchen, möchte ich nicht eingehen.Ich möchte hier diskutieren und nicht polemisieren. Die Reputation von Dr.Finkelstein beruht schließlich auch nur auf einem gesunden Menschenverstand und letztlich archaeologischen Daten.Beides steht, wie bei kaum einer anderen Wissenschaft, dem Laien auch zur Verfügung.Warum sollte also sein Ansehen ausschließen, daß ein Laie auch ein paar schlaue Bücher gelesen hat und kapiert hat was drin steht. Gruß Kurti

Hallo, ich möchte mich jetzt doch auch mal in die Diskussion einklinken. Ich werde nämlich den Verdacht nicht los, daß man hier wieder mal Birnen mit Äpfeln vergleicht. Wie ja zweifellos klar ist, ist die Bibel eigentlich kein Buch, sondern eine Bibliothek, wie die griechische Bezeichnung “ta biblia” (= die Bücher) es auch schon sagt. Diese enthält neben Büchern, die eher zur Geschichtsschreibung zuzurechnen sind, eine ganze Reihe anderer Bücher, die eben nicht so zu lesen sind. Wenn man die Literaturgattungen nicht schon an sich erkennt, ist die Bibel doch oft so fair, Lesezeichen zu setzen, die man bei einer Gesamtlektüre des Buches auch mitbekommt. Eine Fabel, eine Kindheitsgeschichte, ein Prophetie oder eine Gottesdienstbeschreibung kann man darum nicht so ohne weiteres zuerst auf ihren historischen Gehalt abklopfen, weil es dem Schriftsteller eben gerade nicht so sehr um eine Geschichtserzählung geht, sondern vielmehr um … das hängt jetzt von der Literaturgattung ab. Manchmal sind auch direkt wiedersinnige Bezeichnungen erwähnt, um klarzumachen: Achtung, jetzt folgt keine Geschichtserzählung. So eine Geschichte dann zu Befragen nach: Und war das jetzt wirklich so? hieße, den Autoren schon im Ansatz nicht zu verstehen. Als Beispiel für so etwas kann ich zB das Buch “Judith” (in evangelischen Bibeln meist im Anhang bei den sog. apokryphen Büchern) nennen. Das Buch fängt ganz locker an mit dem Satz: 1,1 Es war im zwölften Jahr des Nebukadnezzar, der in der großen Stadt Ninive als König der Assyrer regierte… Für antike Ohren muß das in ungefähr so geklungen haben wie heute: Im zwölften Jahr der Regierung des George W. Busch, der in der großen Stadt Moskau als König der Russen regierte… Damals wußte jeder im Orient, wer Nebukaddnezar war. Und jeder wußte, daß es der König von Babylon war, der die Assyrer platt gemacht hatte. Erst recht die Juden, die unter ihm deportiert worden waren. Man muß also sehr sorgfältig vorgehen. Viele Unstimmigkeiten in der Bibel erklären sich aus der Literaturgattung. Wer dazu mal was neueres, auch etwas unorthodoxeres - allerdings zum Neuen Testament - lesen will, dem empfehle ich: Antike Kultur und Neues Testament. von Ulrich Victor, Carsten Peter Thiede und Urs Stingelin, 2003 Brunnenvlg, Basel. In diesem Buch beschreiben sie ein wenig die Papyrologie (mehr oder weniger alles, was nicht in Stein geklopft ist), das religiöse Umfeld (Religion in der Antike, Leben nach dem Tode, Kaiserkult, Mysterienreligionen…), Textkritik etc unter Einbeziehung neuester archeologischer, papyrologischer und vor allem textkritischer Ergebnisse. Es ist relativ brisant für den mainstream heutiger Theologie, die die ntl Texte möglichst spät datieren möchte.

Hallo maxherbert, Hallo rudiratlos und die, die mal reinschauen, ich hatte zugesagt, daß ich mich nach der Lektüre des Buches von Finkelstein wieder melde. Es hat etwas länger gedauert, weil noch ein Osterurlaub dazwischen lag. Zuerst ein paar Worte zu dem “Zwischenruf” von rudiratlos. Ich glaube nicht, daß wir hier Äpfel und Birnen zusammen schmeißen, denn aus den Beiträgen geht schon hervor, daß wir die Bibel in erster Linie als Religionswerk betrachten und die Historie als Hintergrundkulisse. Wie Du richtig erwähnst, sind die Bücher der Bibel auch nicht nach dem historischen Ablauf geordnet, sondern nach ihrer Botschaft. Was ich aber nicht so ganz glaube, ist die Sache mit der absichtlichen Verfälschung der Geschichte. Ich kann mich erinnern, daß in den 1950ziger Jahren einige Theologen diese Erklärung propagierten, weil sie auf die damaligen, “enttäuschenden” Ausgrabungsergebnisse keine plausible Antwort hatten. Das ging soweit, daß die Göttliche-Prüfung mal wieder herhalten mußte, in dem man behauptete, daß Gott diese Fehler geschehen ließ, um die Christen (warum eigentlich nur die Christen?) in ihrer Glaubensfestigkeit zu prüfen.Ansonsten hast Du mich hier auf dem linken Fuß erwischt, da ich mich mit dieser Thematik noch nicht eingehend befaßt habe. Bei der Diskussion ging es zum Schluß aber nur um das Buch von Finkelstein bzw. dessen archäologische Beweise gegen die historische Wahrheit der Bibel. Wenn ich mir den Presserummel und den Umschlagtext anschaue, wo die Rede von dem archäologisch fundierten Bild ist, was die Geschichte Israels umschreibt und den biblisch, archäologischen Eckpfosten die von den Autoren gesetzt werden, dann bekomme ich Zweifel ob ich das richtige Buch gelesen habe. Über 70% des Buches befassen sich mit der religionspolitischen Theorie Finkelsteins über die Bibel. Dafür hätten die bisherigen Deutungen der Archäologen über die Ausgrabungen der 1920ziger und 50ziger Jahre auch herhalten können. Finkelstein wird aber nicht müde, immer wieder zu beteuern, daß erst die Ausgrabungen der 1990ziger Jahre diese Rückschlüsse zuließen. Damit will er wohl seiner Theorie, die schon zum 150zigsten mal in dieser oder ähnlicher Form wiedergekaut wurde, ebenfalls einen neuen, sensationellen Anstrich geben, wie er das auch mit den archäologischen Beweisen macht, die zum größten Teil alte Hüte sind. Jedenfalls hält der archäologische Teil des Buches keinesfalls auch nur die Versprechungen des Umschlagtextes, ganz zu schweigen die der Presseveröffentlichungen. Mir drängt sich der Eindruck auf, daß hier nur Sensationsmache betrieben wurde, damit der Rubel rollt. Jedenfalls ist das Buch weit entfernt von einer seriösen, wissenschaftlichen Beweisführung, wie man sie von einem Wissenschaftler erwarten kann und muß, der immerhin behauptet, die Bibel gehöre im Bücherregal zwischen Andersons - und Grimmsmärchen. Was mich wundert oder auch nicht, ist der schwache Widerstand aus den eigenen Reihen. Aber wenn man in der Presse liest, daß unter Finkelsteins Leitung dort die “berühmtesten Archäologen der Welt” tätig sind, kann man schon Minderwertigkeitskomplexe kriegen und steigt besser wieder in sein Buddelloch. Aber nun zu Finkelsteins Beweisen: Hat es die Patriarchen und Abraham gegeben? Heißt zusammengefasst ein Kapitel. Finkelstein bombardiert seine Leser seitenlang mit Daten und Namen, hüpft in der Geschichte Israels von vorne nach hinten und wieder zurück, um dann erstmal zu keinem Schluß zu kommen. Er läßt seine Leser einfach im Regen stehen und kommt nach weiteren Ausflügen in die Geschichte Israels buchstäblich im letzten Satz des Kapitels, nachdem er die Patriarchen und Abraham schon längst wegdiskutiert hat, mit der Bemerkung heraus, daß Ortsnamen wie Peleg, Serug,Nahor,Tarah und Haran (alles Verwandte Abrahams) eventuell, vielleicht unter Umständen etwas mit Abraham zu tun haben könnten. Nimmt man die Mari-Briefe noch dazu, dann kann man als Wissenschaftler nicht, wie Finkelstein das tut, durch seitenlanges, wirres Gelaber, so tun, als hätte man bewiesen, daß die Patriarchen nie existiert hätten. Israel wohnte schon immer in Kanaan! Ausgrabungen von Bergdörfern haben eine periodische Besiedelung nachgewiesen.( 3000 bis 2300, Pause bis 2000 und Pause von ca.1550 bis 1150 v.Chr.) Außerdem hatte man in einem bestimmten Gebiet keinen Bock auf Schweinefleisch. Warum Finkelstein zu diesen Befunden nur die eine Deutung einfällt, bleibt sein Geheimnis. Die Angaben der Bibel passen auf diese Daten in jeder Hinsicht ohne einen einzigen Abstrich. Aber was die Bibel sagt, interessiert Finkelstein grundsätzlich bei seinen Überlegungen nicht.Es könnte ja, wie hier, mal passen. Israel war nie in Ägypten, der Exodus fand nie statt, Moses hat es nicht gegeben. Die grandiose, wissenschaftliche Beweisführung Finkelsteins lautet, wenn Israel in ägyptischen Annalen nicht erwähnt wird, war es auch nie da und dementsprechend gab es keinen Exodus und ohne Exodus keinen Moses.Außerdem wird dieser auch nigends schriftlich erwähnt.Finkelstein kann so etwas nicht passieren, er wird zumindest in meinem Diskussionsbeitrag schriftlich erwähnt. Gegenteilige Indizien sind: Papyrus von Sobekhotep III. (1740-1650) mit Namen wie Menahem, Issachar und Asser. Berichte von Grenzposten über einwandernde “Sandbewohner”. Wandbilder mit entsprechenden Darstellungen.Tempelinschrift der Hatschepsut seit die Asiaten in der Gegend von Auaris im Nordland waren und die Nomaden unter ihnen zerstörtenAus anderen Quellen wissen wir, daß Semiten im Delta zahlreich vertreten waren und ganze Städte inne hatten. Letzteres räumt auch Finkelstein ein und führt darauf die Hyksosherrschaft zurück, die in einem schleichenden Prozess ablief. Dem kann man zustimmen, aber ein paar Horden hurritischer Wagenkämpfer werden dabei als Drohkulisse schon mitgewirkt haben. Es kann ja kein Zufall sein, daß gerade zu dieser Zeit der schnelle Streitwagen in Ägypten eingeführt wurde. Aus der ganzen 2. Zwischenzeit und der Hyksoszeit gibt es wenige Dokumente. Warum sollte man wegen ein paar Israelis (wenn sie da schon so hießen) gleich die Wände der Tempel vollschreiben mit > Israel was here bit-hilani < Typ sind aber offensichtlich erst ab dem frühen 9ten Jahrh. dort gebaut worden. Die Bibel hat ja nie behauptet, daß das die Vorbilder waren, Herr Finkelstein, das waren Archäologen. Die Bibel sagt, daß es die Steinmetze Hirams waren und warum sollten die sich für einen gut zahlenden Kunden nicht etwas neues und besonderes einfallen lassen?? Bei der ganzen Thematik hätte Herr Finkelstein als Wissenschaftler unbedingt 2 Aspekte berücksichtigen oder in seinem Buch doch wenigsten erwähnen und andenken müssen. Das eine sind die Erdbeben und das andere die unsichere Datierung über die ägyptischen Königslisten.Die Geophysiker A. Nur und H. Ron (Geophysicel Institut of Israel) sind sich sicher, daß die ganzen Städte von Jericho bis Meggido von Erdbeben zerstört wurden. In diesem Gebiet hat es bis heute mehrere dokumentierte schwere Beben gegeben, die auch die Eigenart haben Grabungsschichten durcheinander zu bringen. Mosche Hertel erfuhr das bei Ausgrabungen in Tiberias, wo er griechische und römische Artefakte einträchtig beieinander fand. Der Grund war ein Erdbeben vom 18.1.749 n.Chr. , bei dem es auch in Jerusalem Tausende Tote gab und ein Dorf 4 Mailen am Berg Tabor abrutschte. Ich meine, daß man solche Bedenken anderer namhafter Wissenschaftler berücksichtigen muß, ehe man von endgültigen archäologischen Beweisen spricht, mit denen man immerhin die Bibel widerlegen will und das, wie Finkelstein, auch tut. Ebenfalls sind die alten Datierungen zu überprüfen. Man muß ja nicht gleich Rohl mit 350 Jahren folgen, aber 150 Jahre, wie andere ernstzunehmende Wissenschaftler meinen, sind durchaus realistisch. Visionjournal : So löblich Finkelsteins Wunsch sein mag, Zirkelschlüsse in seinem Fach zu vermeiden - an ihre Stelle eine unüberprüfbare persönliche Auslegung zu stellen, ist fragwürdig.Mit seinem Buch hat Finkelstein bewiesen (wenn auch vielleicht noch nicht sich selbst) ,daß Archäologie, auf sich allein gestellt, kein vollstädiges Bild der Geschichte geben kann. Fazit : Alle archäologischen Befunde die Finkelstein anführt lassen auch ander schlüssige Deutungen zu. Komplexe Geschehnisse der Bibel lassen andere Versionen über ihren zeitlichen Ablauf zu,die sowohl mit der Bibel als auch der Archäologie konform sind. Die archäologischen Datierungen sind zu umstritten und ungesichert. Finkelsteins Rückschlüsse sind deshalb keineswegs als Beweise im wissenschaftlichen Sinne vertretbar. Selbst wenn sich durch spätere Grabungsergebnisse seine Version beweisen ließe, ist es zur Zeit unverantwortlich als Wissenschaftler ein > Quod erat demonstrandum < darunter zu setzen. Gruß Kurti

Die Frage, die Talesin am Anfang gestellt hatte, habe ich mir auch schon gestellt und ich wäre auch froh, wenn ich jemanden (vertrauenswürdigen und qualifizierten) darüber befragen könnte. Es ist nämlich eine sehr wichtige Frage. Es hilft uns ein wenig in der schwierigen Aufgabe darüber nachzudenken, ob es Gott gibt oder nicht, ob die christlichen Vorstellungen einen wahren und göttlichen Kern haben oder ist alles Wesentliche nur erfunden. Ich weiß, daß einzelne Fehler in der Bibel, aber auch die vielen zutreffende Aussagen noch kein Beweis für oder gegen Gott sind, aber es ist wie ich bereits erwähnt habe eine kleine “Hilfe” für uns, die sich in dieser Frage noch unentschlossen sind. Ich habe die Bibel gelesen (habe viele Jahre dafür gebraucht um endlich am Ende anzugelangen) und ich habe dabei eine sehr interessante Stelle in einem Buch eines Profeten gefunden. (leider erinerre ich micht nicht mehr daran wo genau und ich habe jetzt nicht die Zeit danach zu suchen.) Auf jeden Fall war das ein ziemlich langer Text, so annähernd eine Seite, wo ein Profet sehr viele geschichtliche Ereignisse (im nahen Osten der Zeit) und Namen vorausgesagt hatte. Seine Angaben sind sehr detailiert und bestimmt, man kann nicht sagen, sie seien wage und die lassen kaum Platz für verschiedene Interprätationen zu(was selten ist.) Die Fragen dazu sind: 1. Hatte er die Voraussagen tatsächlich VOR den Ereignissen getroffen oder hatte er (oder jemand andere) sie nachher (was einfach wäre) niedergeschrieben ? 2. Hat die Archäologie die Aussagen bestätigen können ? Sind sie also wahr ? Wenn beide Fragen mit Ja beantwortet werden könnten, wäre das ein bedeutender Hinweis. Grüße, Omenaton P.S.: Grüße an MaxHerbert !

Hallo Omenaton, die Archäologie wird Dir bei der Beantwortung Deiner Frage bestimmt nicht helfen können. Selbst wenn man die Steintafeln mit den 10 Geboten finden würde, könnte kein Archäologe Dir sagen, ob die Gebote wirklich von Gott sind, oder ob Moses sie selbst geschrieben hat. Über die Frage, ob es Gott gibt, habe ich mal mit Astrophysikern diskutiert. Sie alle glaubten an Gott und ihre Begründung war für mich verblüffend. Sie äußerten, daß das ein purer Akt der Verzweiflung sei, denn wenn man täglich über die üngelösten Fragen unseres Universums nachgrübele, würde man ohne Glauben an einen Schöpfergott wahnsinnig werden. Einer meinte spaßhaft, daß man so wenigstens jemand habe, dem man das Wie und Warum in die Schuhe schieben könnte. Wenn Du über dieses Thema diskutieren willst und Fragen hast, dann schau mal in das Forum : www.glaube.de Mit der Weissagung meinst Du sicher die Offenbarung des Johannes. Interessantes dazu findest Du unter www.johannesoffenbarung.de Gruß Kurti

Hallo Kurti! Danke für deine Antwort. Ich meine nicht die Offebarung des Johannes. Der gehört gar nicht zu den Propheten und er schreibt nicht so viel über Geschichte des Mittleren Ostens wie ich es gemeint habe. Ich habe doch nochmal nachgeschaut und die gemeinte Stelle gefunden. Es ist in dem Buch Daniel (was meiner Meinung nach noch das beste und vernünftigste in der Bibel ist) Kapitel 11. Es beginnt mit “Im ersten Jahr des Meders Darius…” Man kann es wenn man keine eigene Bibel hat zum Beispiel hier nachlesen: http://www.bibel-online.de/ Buch Daniel, Kapitel 11. Das klingt fast wie ein Geschichtsbuch. Wäre interessant zu wissen, welche Personen und Königreiche genau gemeint sind und ob alles so gekommen ist wie vorhergesagt.

Hallo Omenaton, das Buch Daniel ist zwar sehr interessant, aber leider auch sehr umstritten.Es wurde wahrscheinlich erst um 165 v.Chr. geschrieben, obwohl Daniel angeblich zur Zeit Nebukadnezars gelebt hat.Kurios ist, daß der Text in Teilen geschrieben wurde und zwar jeweils in einer anderen Sprache.Ich habe die genaue Aufteilung jetzt nicht präsent aber es waren Teile in Häbräisch,Aramäisch und Griechisch. Bei den Juden zählt das Buch auch nicht zu den Büchern der Propheten, sondern wird als Apokryphe eingestuft. Das Buch enthält eine Menge Weissagungen, die andere Propheten vorher auch schon gemacht haben. Der Endzeitreport hat z.Bsp. starke Ähnlichkeit mit der Offenbarung des Johannes. Das von Dir angesprochene Kapitel 11 kannst Du selber mit einem Geschichtsbuch nachvollziehen.Es beschreibt die zukünftige Übernahme der >Weltherrschaft < durch die Perser, Griechen und Römer. Die ersten 3 Könige sind Kambyses, Bardiya und Darius I. Der 4. ist Xerxes, der Reichtum erlangt und in Griechenland einfällt. Dann kommt Alexander der Große, dessen Reich unter Fremden (seine Generäle) aufgeteilt wird. Die Geschichte geht dann weiter bis zu Augustus und Tiberius. Der letzte Teil spielt sich allerdings tatsächlich nach der Niederschrift ab. Da dieser Teil ohnehin zum griechisch geschriebenen gehört, vermutet man, daß er noch später niedergeschrieben wurde. Aber, wie häufig bei der Bibel, alle Schrift von Gott eingegeben ist <. mit den weissagungen verh es sich wie bei nostradamus sie passen immer und gibt dementsprechend auch eine masse literatur die apokalyptischen kapitel. ich habe vor jahrzehnten mal drei solcher enth gekauft nach dem lesen dieser jede weitere lekt art gemieden. b verschiedene dazu noch so wirr geschrieben waren da der originaltext dagegen> klare Offenbarung ist <. wenn du es dir unbedingt antun willst denn man tau der markt ist voll davon. aber ich wette beim ersten buch bist begeistert wie sch alles auf die weltgeschichte pa und zweiten bekommst zweifel wieso andere deutungen genau so passen dritten wei da nur erst geschehen l hei bei daniel :>[i]Du aber Daniel, halte das Gesagte unter Verschluß und versiegle das Buch bis zur Endzeit ; viele werden es dann durchforschen, und so wird die Erkenntnis zunehmen <. dan.12 gru kurti></.></.></.>

Danke für die ausführliche Antwort. Ich sehe damit meine Fragen eigentlich ausreichend beantwortet. Vermutlich wurden die wichtigen, von mir angesprochenen Stellen nachhinein von anderen Personen hinzugefügt. Das ist das, was ich auch bisher für am Wahrscheinlichsten hielt. Ein kleiner Zweifel bleibt bei solchen Sachen trotzdem immer bestehen.

Hallo! Was meinst du damit? Nichts in der Bibel erhebt den Anspruch, nach heutigem Denekn historisch richtig zu sein. Die Bibel sieht zurück auf Ereignisse und Zeiten und deutet sie als Weg Gottes mit seinem Volk. Die Bibel wird weder ungalubwürdig noch überflüssig, weil die eine oder andere Schlacht nicht stattgefunden hat ec. Wer die Bibel als Offenbarung liest, der liest kein Geschichtsbuch, sondern Glaubensaussagen. Die Bibel kann keine Fragen beantworten, die sie gar nicht stellt. Wonach also suchst du? Schönen Gruß!