ich habe neulich auf dem Acker wieder ein interessantes Randstück gefunden, was ich so nirgends gesehen habe und auch nicht in der Literatur gesehen habe. Vielleicht wisst ihr mehr dazu.
Das Stück ist reduzierend hart gebrannt und weist Reste von grüner Glasur auf. Die Magerung grob (Partikel bis 1mm) aber nicht sehr dicht. Glimmeranteil ist wenig.
Interessant ist die Form das Randes, aber das seht ihr ja selbst.
Dann hoffe ich, dass jemand von euch das kennt.
Gruß Shard
PS: Ich versuche bei Gelegenheit eine Zeichnung zu machen.
ich würde das als unterrandständige Fingertupfenverzierung bezeichnen. Ich kenne mich zwar mit mittelalterlicher und neuzeitlicher Keramik kaum aus, schätze aber, das das kein Kriterium zur Datierung ist. Das zieht sich durch die Zeiten und fängt meiner Meinung nach schon in den frühen Metallzeiten an.
Aber ein schönes Stückchen!
danke für den Begriff und die Informationen. Mal sehen ob ich damit weiter recherchieren kann.
Das vorliegende Stück dürfte spätes Mittelalter bis frühe Neuzeit sein.
Ich fertige die Zeichnungen nach der Vorlage von Oli an. Bei der Anleitung war auch eine Schablone zur Durchmesserbestimmung dabei. Problem ist, dass die Burschen und Mädels damals oft nicht so genau gearbeitet haben und ich nur näherungsweise den Durchmesser bestimmen kann. Aber um ein Gefühl für die Keramik zu bekommen reicht es aus. Ist ja egal ob es dreißig Zentimeter oder fünfundzwanzig Zentimeter sind, beides sind große Öffnungen und bei beiden komme ich auf die gleichen Rückschlüsse zur Keramik.
Das ist die verrückteste Scherbe die ich bisher gefunden habe.
Wir haben wieder eine Fingertupfenverzierung, aber diesmal ist der obere Rand zackenförmig (oder wellenförmig) ausgeformt.
Die Scherben ist reduzierend hart gebrannt und auf der Innenseite und dem Rand grün/braun glasiert. Ob die Außenseite auch glasiert war ist nicht mehr eindeutig zu erkennen. Ich vermute nicht.
Die Magerung ist sehr fein und der Glimmeranteil ist relativ gering.
Ich vermute Mal das Stück stammt aus der frühen Neuzeit, aber vielleicht kann ein Keramiker (@Schotte@Munigis@Burgenjunkie ) mehr dazu sagen? Und wie bezeichnet man solch einen Rand? Kronenrand? Wellenrand?
Hey Shard,
nach längerer Zeit bin ich wieder zurück im Forum.
Meine römische Siedlung hat mich völlig in Beschlag
genommen. Deine Randscherbe mit den Fingertupfen
ist ein spannendes Stück. Es handelt sich dabei um
die frühe Neuzeit , der Glasur nach zu urteilen.
Es dürfte sich wohl um eine regionale Ware zu handeln.
Hier im Württembergischen tritt diese Art/ Ware nicht
auf. Die Glasur schon.
Grüße Burgenjunkie
diese Form der Fingertupfen und Glasur kenn ich hier im Südwesten eher vom Fuß der Gefäße als vom Rand, wenn auch trotzdem seltener.
Wenn ich mich nicht täusche müsste im U.Gross “Mittelalterliche Keramik zwischen Neckarmündung und Schäbischer Alb” etwas drin sein (Ich hab den hier leider nicht zur Hand und kann nicht selbst schauen )
Hey Shard,
von meiner römischen Siedlung am Häsenbühl gibt es vieles neues
zu berichten .Unter anderem zwei neue Gebäude,je eines aus Holz und
eines aus Stein. 1 Bronzegiesserei, weiteres Strassenstück von Rottweil
nach Rottenburg wobei 4 Lagen von Steinschichten angepflügt wurden.
Das neuentdeckte römische Gräberfeld mit nun 40 Gräber dass zum Kastell
und Lagerdorf gehörte. Des Weiteren 2 Siedlungsgruben aus dem 1. n.Chr. ,
mit vielen Terra Sigillaten. Aus der Principia / Hauptgebäude des Kastells
stammt 1 Aureus/ Goldmünze des Vespasian von 77/78 n.Chr., geprägt
in Lyon. 1 Terrakottafigur, und glasierte Ware aus Mittelgallien des 1. Jahrhunderts
n.Chr. Als aktueller Fund habe ich aus dem Kastell eine weitere Steinkugel aus dem
Graben zu vermelden.Das Landesamt für Denkmalschutz und die Uni Freiburg
Haben diese Siedlung nun als Landesprojekt aufgenommen und beginnen
dieses Jahr mit Grabungen nach meiner Dokumentation.
Übrigens Oli hat viele Bilder von mir erhalten.
Grüße Burgenjunkie
Ich habe gerade nachgeschaut, habe nur Fingertupfen am Boden, an Handhaben und an einem Wandstück gefunden. Das bedeutet jetzt natürlich nicht, dass da doch etwas existiert, nur dass ich es nicht gefunden habe. Wenn du bei Gelegenheit nochmal nachschauen könntest wäre das toll.
da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt
Aus dem Werk kenn ich eben auch nur die Verzierung am Boden, Henkeln und Wandungen. Wollte damit sagen dass es sich auch um eine Bodenscherbe handeln könnte (Wie ein Standring). Für eine genauere Angabe ist, zumindest auf dem Bild, leider zu wenig Material vorhanden. Aus dem Norden kenn ich das als Randverzierung 16./17. Jhd. (bin aber hier im Süden zu Hause )
Auf jeden Fall aber ein interessantes Stück
Viele Grüße
Oli