Kaminzimmer der Archäologie

Hast ja recht — darauf wird es wohl hinauslaufen.

Für transportable Massenware fehlen jedenfalls Anzeichen einer Sicherung des Verschlusses, etwa aus Schnur oder Draht.

Gruß, Timo

Ja, die Bilder von Timo haben mich auch überzeugt. Das wird ein Flaschenverschluss mit Kork sein, für Einzelflaschen. Alter: vermutlich nicht so alt, da es heute immer noch solche Flaschen gibt. Einziger Hinweis warum das Stück älter sein könnte, ist die schlechte Porzellan Qualität.

Gruß Shard

Hi Shard, schönes (wenn auch verregnetes ) Wochenende euch allen👋.

Ich halte deine Interpretation eines Weck-systems für flaschen sehr interessant.

Da ich mal mit Töpferei zu tun hatte kann ich dir zumindest ein Detail über die Herstellung deines Artefaktes berichten: Als das Objekt glasiert wurde hing es vermutlich mit dem schlanken “Hals” in einer Drahtschlinge, deshalb ist dieser teil nicht Glasiert. Vermutlich wurde die Glasur auch so eingebrannt und diese fehlende Glasur veranlasst mich zu einer Überlegung…

Wenn dein Fund zum Beispiel ein Knauf wäre, hätte man auf die Rückseite ein Loch in den feuchten Ton gedrückt, den Ton gebrannt und dann zum glasieren den Knauf auf einen Stab gesteckt und den ganzen Knauf glasiert. Das wäre allerdings nicht nötig gewesen wenn die unglasierte Stelle durch etwas verdeckt würde wie zum Beispiel eine Gummidichtung…
Ab da kann jeder deine Theorie nachlesen, ABER: welche Getränke werden heiß abgefüllt so dass ein Unterdruck in der Flasche entstehen kann und der atmosphärische Druck den Deckel an seinem Platz hält?
Möglich könnte Fruchtsaft oder ähnliches sein, vielleicht hilft dir ja der Besuch in einem Glasmuseum weiter!?

Liebe Grüße Lara

Hmm. Ich weiß nicht ob ich einfach so akzeptieren kann dass Gummidichtungen erst kurz vor dem Bügelverschluss einzug in die Behältertechnik gehalten haben…
Ich glaube Weckgläser die nach dem selben Prinzip wie dein Verschluss funktioniert haben könnte gab es schon seit den 1850ern (nagelt mich aber nicht drauf fest) und ich denke eine mit einem kleinen Weck-Gummiverschluss verschlossene Flaschen dürften auch dank des Gummizipfels an der Dichtung sehr wohl zu öffnen sein.

Interessant fände ich diesen Verschluss auch daher weil er auf alle denkbaren Flaschenmündungen passt bis auf Innengewinde vermutlich. Also wäre es egal ob ich eine Weinflasche von 1859 hätte oder eine Lochmundflasche, der Weck-Verschluss passt überall drauf.

Ich habe Das Artefakt gerade mal mit meiner neben mir stehenden Bierflasche verglichen und die Form ist sich sehr ähnlich, bis auf des Loch für den Drahtbügel.


Edit: Einmachgläser nach dem System Glas, Gummidichtungen, Deckel, Vacuum haben sich spätestens 1870 durchgesetzt! Vorher bestanden die Gefäße aus Steingut aber es gab dazu auch Gummidichtungen und Deckel die durch einen Unterdruck an ihrem Platz gehalten wurden (daher ist auch keine weitere Sicherung des Deckels nötig). Also könnte der Verschluss (Wenn es einer ist) durchaus vor 1870 stammen.
Möglicherweise haben wir ein Verschlusssystem vor uns das so unpopulär oder kurzweilig war dass wir auf keine Dokumentation zurückgreifen können.

Feucht-fröhlichen Samstagabend wünscht euch eure Lara.

P.S. ihr bekommt demnächst erst mal ein paar Bilder meiner “Ausrüstung” :stuck_out_tongue_winking_eye:

Servus,

also von einkochen habe ich ein wenig Erfahrung und ich kann dir sagen, je kleiner der Öffnungsdurchmesser desto schwerer zu öffnen. Da hilft dann auch manchmal die Gummilasche nicht mehr viel, weil sie abreißt. Der Bügelverschluss würde sicherlich nicht ohne Grund erfunden. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Grund war dass sich die Flasche anders nur schwer öffnen ließ. Das mit dem Bügel ist schon ein relativ großer Fertigungsaufwand, im Vergleich zum wecken.
Heute füllt man noch Saft in Flaschen und weckt die ein. Die Flaschen haben aber einen größeren Öffnungsdurchmesser oder bekommen eine Gummikappe darauf.


Quelle: Amazon

Gruß Shard

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Einen schönen Sonntag wünsche ich euch allen👋.

Was habt ihr heute denn so schönes vor?

Wenn es nicht regnet werde ich vermutlich noch etwas experimentelle Archäologie betreiben…
Ich habe letztens einen Baumstamm gespalten und fertige jetzt wie im Mittelalter zwei Balken.
Zuerst habe ich sie mir meinem Beil (von meinem Ur-urgrossvater) behauen (Ich werde mir demnächst noch eine extra Behauaxt bauen, die hat eine gerade Klinge und einen seitlich gekröpften Stiel, ich hab nämlich noch ein Beil übrig und Balken machen macht Spaß) dann mit einem Schrupphobel (von meinem Großvater) grob zugerichtet und bin jetzt dabei mit dem Hobel meines Ur-urgrossvaters die Feinheiten zu hobeln.

Demnächst habe ich vor mal eine erotische Statue zu schnitzen (mein Schnitzwerkzeug stammt von meinem Urgroßvater und Ur-urgrossvater)



(Meine Balken und eine Inspiration für die Statue)

Servus,

coole Sache! Ich hoffe du hast ein gutes Hartholz, am besten Kernholz zum schnitzen, ansonsten wird das schwierig gute Ergebnisse zu erzielen.

Ich war heute im Garten und habe eine Wühlmaus gejagt. Die Fälle ist nun gestellt. Danach noch ein wenig Unkraut gezupft und noch ein Fragment geborgen:

Jetzt ist das Wetter bedeutend schlechter und ich mach mit den Kindern Puzzles.

Gruß Shard

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So, es regnet mal wieder.
Bin mit Balken nummero uno fast fertig geworden bevor ich ihn zurück in den Schuppen tragen musste (Immerhin wiegt der schätzungsweise 80 KG).

Natürlich ist das Holz noch nicht ganz trocken obwohl der Baum schon vor einiger Zeit bei einem Sturm umgefallen ist, gerade so trocken dass das Holz sich nicht mehr großartig verwindet oder schwindet.
Aus jeder Stammhälfte bekomme ich locker einen 2 1/2 m langen Balken mit 14 cm breite und 8 cm stärke. Es ist eine sehr schöne Rotbuche mit nur ein paar kleinen Insektenschäden aber dass ist kein Problem, ich werde die Löcher mit Holzstaub und Leim Füllen wenn ich die Oberfläche schleife und die Vorderseite wird sowieso mit Leder bezogen.

Ich bin ehrlich gesagt gar nicht so unglücklich über meine momentane Zwangspause da ich ein wenig Rückenschmerzen habe vom Hobeln😄.
Ich glaube ich sehe von hinten mittlerweile aus wie eine Bodybuilderin und könnte jeden am ausgestrecktem Arm verhungern lassen :grin:!

Vielleicht nähe ich mir nachher noch einen BH aus Kaninchenfell, Fellstiefel und einen Wildlederrock (Ich mache ein Xena die Kriegerprinzessin Cosplay)
Schwerter hab ich ja schon und ein Morgenstern ist bei mir auch in Planung.

Genießt euren Sonntag, kuschelt euch unter die Decke und trinkt einen heißen Tee, Liebe Grüße eure Lara :wave:


(Balken links fast fertig, rechts bisher behauen und etwas geschlichtet)

Respekt, da hast ja ganz schön was gemacht. Was gibt es eigentlich neues von deiner Grabungsstelle? Schon was neues rekonstruiert?

Gruß Shard

Ne, bisher noch nicht. Aber durch den ganzen Regen wird wohl wieder eine Menge freigespült werden :grin:

So, ich bin nachher erst mal bei meiner Omi, sie hat mir tatsächlich die meisten Hintergrundinfos zu meiner Ausgrabungsstelle gegeben (sie hat früher in dem Haus gespielt)!

Ich finde es ja Wunderbar wenn wir beide uns immer über solche Sachen unterhalten können, sie weil sie den Teil der Geschichte selber erlebt hat und ich weil ich die Geschichte rekonstruieren kann😃.

Sie findet meine ganzen Archäologischen Entdeckungen auch immer sehr spannend.

Liebe Grüße eure Lara :black_heart:

Moin Moin Leute!

Heute mal wieder etwas experimentelle Archäologie praktiziert.
Ein Buchenbrett aus dem Stamm gespalten, es gibt heute Abend nämlich Lachs!

Rezept: Man nehme eine Lachsseite, nagele sie an ein Brett und stelle sie an offene Feuer.

@LaraCroft

Hallo Lara,

lecker, lecker ! :yum:
Als Pfadfinder (ist schon ein paar Tage her ! :woozy_face:) haben wir alles aus Fleisch und Fisch mit weißer Buchenasche gewürzt und auf einer grünen Astgabel überm Feuer gegrillt. Der Geschmack ist einfach köstlich !

Guten Appetit heute Abend…und ein paar Eimer Löschwasser nicht vergessen ! :innocent:

Gruß
Kurti

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Buchenasche!? Das ist krebserregend! Ein Wunder, dass du noch am Leben bist!
Zumindest würde man so etwas heute zu hören bekommen. :sweat_smile: Früher haben wir so viel gutes gemacht, was heute nicht mehr gemacht wird. Ich Versuche meinen Kindern ein paar der guten Dinge mit auf den Weg zu geben. Gerade was essen angeht. Und ich glaube es gelingt mir auch ganz gut.

Gruß Shard

Da gerade die Pilzsaison begonnen hat, bin ich dankbar für jeden der mir aus Angst vor Radioaktivität und Schwermetallen keine Konkurrenz im Wald macht. :wink:

Das Süppchen aus dem gestrigen Fang (Steinpilze, Maronen, Pfifferlinge) war jedenfalls köstlich.

Das Beste am Pilzesammeln ist aber, wie man sich dabei seinen Vorfahren aus Urzeiten verbunden fühlt — und jenen etwa für die ererbten Fähigkeiten in Sachen Bilderkennung dankbar ist.

Gruß, Timo

Meine Güte :smile:. Wir müssen uns doch keine Sorgen um unsere Gesundheit machen. Vor allem nicht um die unserer Kinder.

Denn welches Kind verlässt heute denn noch die Zone von W-lan um das Haus herum?
Klar, Fastfood und Softdrinks sind da das Hauptpotential an Gefahr aber zumindest riskiert heute kein Kind mehr im Wald von einem Ast getroffen zu werden. Wenn wären sie sowieso zu faul zum Ausweichen :smile:.
Leider wissen unsere Kleinen ja nicht mal mehr welche Früchte und Beeren man im Wald essen kann also von daher ist eine Pilzvergiftung quasi ausgeschlossen.

Ich merke das ja bei unserem Nachbarsjungen. Der ist zehn Jahre alt und besitzt schon ein Handy. Der war heute bei uns und anstatt mit ins Feuer zu schauen und sich zu unterhalten saß er vorm Handy und hat nix mitbekommen. Kein Wunder dass Kinder immer Runder werden, Ausdauer ist für ihn auch ein Fremdwort.

Ja ich weiß ich bin wieder ziemlich zynisch aber irgendwie ist es ja auch traurig um die Menschen.

Fast wollte ich es schon erwähnt haben: bei der gestrigen Pilzjagd vernahm ich plötzlich näher kommende Kinderstimmen: “Opa! Opa! Hier ist noch einer!” — und habe mich dann diskret aus diesem Revier entfernt, um den Enkeln in Ausbildung mehr motivierende Erfolgserlebnisse zu hinterlassen.

Meine Nichten wissen eh schon lange Bescheid. Da war es der Onkel, und der hatte es als Kleinkind vom Opa gelernt. :wink:

Unsere sind noch in der Lernphase, aber bei den Beeren kennen sie sich schon gut aus. Beim Bewegen sind sie Spitze: mit 4 Jahren den ersten Berggipfel gestürmt. Fast 10 km Strecke und 700 Höhenmeter rauf und dann wieder runter. Alles freiwillig. Und jetzt werden wir immer gefragt wann wir wieder in die Berge können. Da bin ich schon stolz auf die kleinen. Nächste Woche geht es wieder auf Pilzjagd :yum:

Gruß Shard

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Wie ich sehe gibt es gottseidank immer noch lobenswerte Ausnahmen von der Regel.

Wenn ich so im Stadtpark sitze und die Helikopter - Mütter und immer mehr auch Väter beobachte, dann kriege ich das kalte Grausen !

Die würden ja am liebsten ihre achtjährigen McDonald`s - Geschöpfe über die zwei Meter lange Rutsche auf den Schoß nehmen. Mit Sturzhelm natürlich ! :grimacing:

Wenn das arme Hascherl sich mal das Knie aufgeschrammt hat, dann wird die 112 gewählt und hinterher ein Termin beim Psychiater ausgemacht, denn sonst behält das total verstörte Bübchen einen psychischen Schaden fürs ganze Leben ! :innocent:

Als Kinder haben uns unsere Mütter auch getragen, aber durch Trümmer und über Leichen. In die Schule gingen ältere auch nicht. Sie haben stattdessen im Bunker gehockt und rundum bebte die Erde, wenn die Bombenteppiche runterkamen…und das alles ohne Handy ! :sweat_smile:

Wenn wir uns in den Trümmern die Knie aufgeschlagen haben und es hat geeitert, dann kam Teersalbe drauf und fertig. Wir kannten auch keinen Psychiater und sind trotzdem bekloppt geworden ! :stuck_out_tongue_winking_eye:

Was das Essen anbelangt wurde gegessen was es gab und Schimmel wurde rausgeschnitten. Wir Kinder wußten auch, dass man Akazienblätter, Sauerampfer, Löwenzahn usw. essen konnte. Die geklauten Tomaten und Möhrchen aus Nachbarsgarten wurden am Gras abgerieben und gegessen.

Dräkk schürt de Maje ! ( Schmutz scheuert den Magen !) Allergien kannten wir nicht.

Ich sage deshalb aber nicht, dass die heutigen Kinder einen Krieg und Hungerzeiten erleben sollten ! Nein, nur ganz einfach als Kinder erziehen und ihnen je nach Alter beibringen, dass unser Wohlstandsleben keine Selbstverständlichkeit ist. :sunglasses:

Naja, wie dem auch sei, ich weiß aus sicherer Quelle, dass Gottvater der Mutter Erde hoch und heilig geschworen hat, dass bei seiner nächsten Schöpfung beim Schimpansen Schluss ist mit der Evolution.

Einen Homo sapiens wird er ihr nicht wieder zumuten ! :+1:

Mit diesem Trost, beste Grüße

Kurti