heute wieder etwas keramisches vom Acker. Bei diesem Fund dachte ich zuerst an eine Tülle, als ich es Zuhause gereinigt hatte, sah ich aber dass es wohl Richtung Deckelknauf geht.
Auffallend bei dem Stück ist, dass der Knauf eher klein ist im Vergleich zu meinen anderen Deckelknäufen. Außerdem scheint oben noch eine Bruchstelle zu sein. Dort könnte eine Kugel oder Kegel gewesen sein.
Das Stück ist oxydierend Hart gebrannt (glaube ich zumindestens). Die Magerung ist grob (bis 1mm) und es sind viele Magerungspartikel vorhanden. Glimmer ist wenig zu erkennen.
Was denkt ihr zu dem Stück? Tatsächlich ein Deckelknauf oder etwas anderes?
fällt römische Keramik aus? Im römischen Küchenbereich habe ich mal nicht ganz unähnliche
Füße an Töpfen gesehen. Ackere Dich hier mal durch. Wenn Du auf die Bildchen klickst kommst Du auf weitere Gefäße. Links oben sind Pfeile zum Navigieren.
Mit einem kleinen Deckel mit Knauf kann ich dienen.
Der Kauf: 18 - 20 mm Durchmesser, max. 16 mm hoch.
Hallo,
vom Aussehen des Tons würde ich eine römische Keramik ausschließen. Falls gewünscht könnte ich einige Foto von römischen Stücken bzw. Handhaben aus der näheren Umgebung nachreichen. Vom Aussehen des Tons, Farbe, Struktur usw. bin ich da eher 18. Jahrhundert aufwärts.
Habe ich auch so verstanden, Jürgen. Und ich bin sehr dankbar für solche Anregungen, die mich in eine neue Richtung lenken. Heißt aber auch nicht, dass es in dieser Richtung jedesmal weiter geht.
Hallo Shard,
wie gewünscht zeige ich zum direkten Vergleich 3 Stücke von Handhaben bzw. römerzeitlichen Gefäßabdeckungen aus Deiner näheren Fundgegend.
Hallo Shard,
kenne mich mit Keramik kaum aus. Bei meinen Feldbegehungen habe ich den eine oder anderen Keramikrest eines Deckelknaufes mal aufgelesen. Hier Schnappschüsse von einen, der deinem evtl. ähnlich ist. Lt. BLfD könnte dieser mittelalterlich bis frühneuzeitlich sein.
von der Machart würde ich tatsächlich auch spätmittelalterlich bis frühe Neuzeit schätzen. Das besondere bei diesem Knauf ist allerdings, dass er so klein ist und die mögliche Bruchstelle oben, wo noch etwas anderes gewesen sein könnte.
Danke für die Bilder, von der Form scheint es auf jeden Fall zu passen.
@ Shard, wenn es recht ist? Sonst können wir es verschieben.
Zur Erweiterung auch meinen größeren Deckelknauf, an einem römischen Deckel.
Die Römer waren bereits Energiebewusst und deckelten bald ihr Kochgut ab.
Sie wussten offensichtlich von der Wärmeenergie, die in der Physik “Verdampfungswärme” oder auch “Verdampfungsenergie” genannt wird.
Dieses Deckelfragment aus sieben Scherben gehört zu den “Hochgewölbten Deckeln”
Durchmesser 210 mm
Höhe 65 mm
Fundort: Krefeld-Gellep / Gelduba
ich habe nochmal einen kleinen Deckelknauf (ja, ich nenne es Deckelknauf. Mehr dazu unten) gefunden. Größe und Beschaffenheit ähneln dem zuvor gefundenen. Der neue Deckelknauf hat aber offensichtlich einiges mitgemacht. Er sieht abgeranzt aus und angekokelt ist er auch.
So, nun warum ich denke, dass es ein Deckelknauf ist. Bei anderen Deckelknäufen hat man oben Spuren gesehen, welche darauf hinweisen, dass der Deckel auf dem Knauf gefertigt wurde und dann mit einer Schnur von der Scheibe geschnitten wurde. Aus diesem Grund denke ich, entsteht bei allen Deckeln dieses kleine Loch auf der Innenseite. Bei einem Fuß oder einem Henkel würde dieses Loch nicht entstehen, da diese von Hand gefertigt werden und dann aufgesetzt werden.
Denkt ihr diese Theorie ist plausibel oder spricht etwas dagegen?
Also im ersten Schritt wird ein Klumpen Ton auf die schnell drehende Töpferscheibe gelegt (bin mir nicht sicher ob das mit einer langsamen gehen würde. Seit wann gibt es Deckel mit Knäufen?).
Im nächsten Schritt wird eine flache Schüssel geformt. Also die Grundform des Deckels.
Und im letzten Schritt wird dann der Knauf ausgeformt, indem man an den mit den roten Pfeilen markierten Stellen Druck ausübt. Dadurch wird die Schüssel angehoben und das Loch auf der Innenseite des Deckels entsteht. Danach muss man nur noch den Deckel mit einer Schnur von der Scheibe trennen.
Für letzteren Vorgang gibt es auch einige Hinweise. Bei meinem ersten Deckelknauf ist mir ja schon aufgefallen, dass die Oberseite nicht sehr schön aussieht und deshalb hatte ich zunächst angenommen, dass der Knauf ein Grapenfuß wäre.
Auch bei meinem zweiten Knauf ist mir das aufgefallen, aber hier gab es noch eindeutigere Spuren, die auf die Schnur zum trennen von der Scheibe hindeuten.
Ich hab mal letzteren Deckelknauf vergrößert und noch ein Bild gemacht, auf dem die Spuren markiert sind.
vielen Dank für deine Meinung! Ja, ein Töpfer wäre hier bestimmt gut. Ich habe auch mal nach Anleitungen zum töpfern von Deckeln geschaut, aber nichts brauchbares gefunden.
Auf den Deckel von Jürgen passt das Vorgehen auch wunderbar. Allerdings wurde hier zur Trennung von der Töpferscheibe wohl ein Holzspachtel benutzt.
Die Deckel von @Bucentaur scheinen nicht ganz rein zu passen, wobei der mit den Ringen noch etwas nachbearbeitet sein könnte (Ein bisschen Wasser und kreisende Bewegung mit dem Finger nachdem der Deckel von der Scheibe ist).