die Diskussionen im Forum verdeutlichen die Schwierigkeit und den Disput, anhand von Bildmaterial manches Objekt mit hinreichender Sicherheit zu Bestimmen nach Geo- vs. Artefakt. Dies trifft insbesondere auf formveränderten nord. Kreidefeuersteine zu (natürliche Verstoßungen vs. artifizielle Veränderungen). Etwas mehr Gelassenheit in Diskussionen bei der Beurteilung wäre sicherlich angebracht. Persönlich abfällige bzw. diskriminierende Bemerkungen untereinander sollten dabei auf jeden Fall vermieden werden.
Nun hierzu ein weiteres Beispiel von einem Ackerfund aus Oberfranken mit nachgewiesenen Feuersteinartefakten. Daraus nun dieses etwaig klingen- bzw. abschlagsartige Objekt vom Gesantinventar. Dieses wurde selbst von Fachexperten bei Augenscheinnahme teils unterschiedlich eingeschätzt (Geofakt vs. Tendenz zu Artefakt vs. (alt-)steinzeitlicher Klingenabschlag).
Wer mag, kann gerne auch seine Einschätzung dazu abgeben.
ich sage es mal so: Für mich ist es kein eindeutiges Artefakt. Es sind zwar einige Abschlagsmerkmale vorhanden, aber wenn es ein Artefakt ist, fehlt der obere Teil mit Schlagbasis, Bulbus und Schlagnarbe. Auch die Grate dorsal sind etwas uneindeutig. Aber für Franken finde ich es schon verdächtig. Weitersuchen!
wenn Du von Gesamtinventar schreibst, was meinst Du damit?
Vorhandenes Inventar aus archäologischen Begehungen / Grabungen oder
Deine gesammelten Funde?
Es wäre natürlich hilfreich, gesichertes Inventar (von Dir) bzw. entsprechende
Publikationen zu sehen.
Gibt es denn amtliche Datenerhebungen dazu, wie der nordische Kreidefeuerstein
nach Oberfranken gekommen ist?
SvenHorns Beitrag möchte ich bestätigen.
Ebenso Shards Anfrage zur Detaeilansicht.
@ Uli,
Du weißt inzwischen wie wichtig die Darstellung von Funden / Artefakten für die Erkennung ist.
Beispiele hatte ich Dir gepostet.
Versuche doch dem nachzukommen, das erleichtert eine Ansprache.
..selbstverständlich kann man das so sehen bzw. so bewerten. Habe das Teil halt mal wieder in die Hand genommen, nachdem ich mich mit einer interessanten Doktorarbeit von G. Bataille aus 2013 beschäftigt habe. Hierbei bin ich auf früh jungpaläolithische Klingen, den sogenannten „Sub-Typ Dufour“ gestoßen. Siehe hier u.a. auf S. 100 unter Abschnitt „Dufor-Lamellen“ bzw. Bilddarstellung S. 452 bzw. 484.
Will aber nicht damit behaupten, dass es eine solche Klinge ist.
..Jürgen, darüber hatte wir uns schon mal ausführlich im Kontext altpalöolithischer Funde aus dem jetzt wiederum erwähnten Fundinventar ausgetauscht und hatte auch einige Schnappschüsse dazu in das Forum gestellt. Zum Fundinventar von diesem ggf. Schlagplatzes mit unterschiedlichen Artefakten aus wohl unterschiedlichen Steinzeitepochen liegen beim BLfD entsprechende Melde- und Ergebnisberichte vor. M
Das natürliche Vorkommen von zahlreichen nordischen Kreidefeuerstein an diesen und zwei weiteren Plätzen in der Fundumgebung ist aber weiterhin ein (noch) nicht geklärtes Rätsel.
..s. a. dazu die Beiträge unter „ Altpaläolithikum“ 07/24.
Das mit den systematischen Bildern machen mit meinem Handy, ist für mich aufwendig und fällt mir halt auch technisch schwer.
Das verstehe ich.
Die Alternative ist, einzelne Fotos in der richtigen Abfolge zu fotografieren und
die Ansichten in der richten Reihenfolge zu posten.
Ansonsten kann man sich kein “3D-Bild” im Geiste formen.
Du willst doch, dass man Deine Funde erkennen kann.
..verstehe, kann ich nachvollziehen und versuche/werde für Bilder von hochzuladenden Neufunden dies so umsetzen.
Aber unter Umständen muss ich im Bedarfsfall bei „älteren“ Funden ggf. auf Archivbilder zurückgreifen.
Danke, Uli! Distal rechts hab ich schon verstanden, aber das Detailbild zeigt ja eine sehr spitz zulaufende, längliche Spitze, die nicht zu den anderen Bildern passt, da ist die Spitze doch eher rundlich. Ist vielleicht auch nicht wichtig, will keine Extra-Arbeit verursachen.
genau diese Irritationen treten auf - das ist das von mir “Beanstandete”.
Hier kommt es nur hoch, weil es angesprochen wird.
Sehr oft steht die Community “Im Regen” und merken leider nicht,
dass sie mit ihrem vermeintlichen “Erkennen” daneben liegen.
Gruß
Jürgen
PS
Ich selbst kann diese weiße Spitze auch nicht zuordnen, obwohl mein
Vorstellungsvermögen immens ist.
PS 2
Du solltest einmal beide lateralen Seitenansichten fotografieren.
Diese Ansichten kann man auch einzeln posten und entsprechend benennen. In der richtigen
Reihenfolge gepostet, bekommt man einen guten Überblick.
Hallo Uli,
was eigentlich immer noch völlig ungeklärt ist, wer hat dieses Material zweifelsfrei als
nordischen Kreidefeuerstein angesprochen und bestimmt?
Auch denke ich hat der Stein nichts mit Paläolithikum zu tun, ebenso fehlen meiner Meinung jegliche Anhaltspunkte die auch nur annähernd auf Dufor-Lamellen hinweisen könnten.
Ich schließe mich der Meinung an, dass es sich wohl um ein Geofakt handeln wird.
.. die Frage nach der lithischen Bestimmung des Materials: Einschätzung durch verschiedene Geologen (u.a. aus dem Naturkundemuseum).
Jetzt mal nachgefragt, wie bzw. wo lässt du , Bucentaur, dein Fundmaterial „zweifelsfrei“ bzgl. Gesteinsart bestimmen?
Zu weiteren Bildmaterial, seht es mir nach, ist mir jetzt aber der Aufwand in dieser Sache zu groß und wird meines Erachtens keinen Mehrwert bringen zur Fortsetzung der Beurteilung, ob Geo- oder Artefakt..
Selbstverständlich darf es die Einschätzung hier geben, dieses Objekt als Geofakt zu betrachten.