Moin Timo,
Danke, aber es ist ja nicht mein Suchgebiet.
Als Gastsucher habe ich in Brandenburg lediglich u. a. eine Klinge aus dem Spätpaläolithikum gefunden.
“Faustkeile”, wie Sven, habe ich auch in meiner Anfangs-Kiste .
Gruß
Jürgen
Moin Timo,
Danke, aber es ist ja nicht mein Suchgebiet.
Als Gastsucher habe ich in Brandenburg lediglich u. a. eine Klinge aus dem Spätpaläolithikum gefunden.
“Faustkeile”, wie Sven, habe ich auch in meiner Anfangs-Kiste .
Gruß
Jürgen
Das ist allerdings verblüffend — Gratulation zu dem Fund!
Aber wie sollte es möglich sein, einen mehr als 40.000 Jahre alten Faustkeil zu finden, wenn die ganze Landschaft seitdem für viele tausend Jahre unter einem dicken Eispanzer gelegen hat und allfällige Neandertalerschichten nicht nur erst abgehobelt, sondern letztlich auch noch mit hundert Metern Gletscherdreck überlagert wurden. Wo man nur Sand und Findlinge findet, ist man doch stratigrafisch weit oberhalb von Neandertaler oder gar Heidelberger.
Im sogenannten Frankfurter Stadium , etwa um das Jahr 18.000 v. Chr., lag die heutige Mecklenburgische Seenplatte im südwestlichsten Teil des Zungenbeckens, das die Ostseegletscher bildeten. Ihre Südwestgrenze ist die heute noch im Relief erkennbare Endmoräne jenes Stadiums. Etwa um 15.000 v. Chr., im Pommern-Stadium, hatte sich das Gletschereis um rund 30 km nach Nordosten zurückgezogen,[2] sodass sich im Gebiet der heutigen Seenplatte Sander und Urstromtäler ausbildeten. Das Eis schüttete nicht nur die Endmoränen auf und stauchte sie, sondern es formte beim Tieftauen auch Hohlformen, auf denen sich Seen bildeten. Das abfließende Schmelzwasser formte, teils schon unter dem Eis, Rinnen, auf denen heute viele der Seenketten liegen.[1]
Naja, und nach dem was ich in Fachliteratur in den letzten Tagen las, geht es in Mecklenburg erst mit dem Spätpaläolithikum (Hamburger) und dem Mesolithikum los. Wie passt dieser tatsächlich älter erscheinende Fund da hinein?
Gruß, Timo
Hallo [quote=“Geognost, post:42, topic:16432”]
Timo
[/quote]
ich fand das ja auch verblüffend. Wie sollte diese Form entstanden sein? Aber es ist kein Faustkeil. Wurde mir gesagt… ,
Nein, kann wirklich keiner sein.
Viele Grüße
Toller Fund aus der Zeit, als hier erstmals wieder Menschen lebten
Eben — es kann keiner sein, weil es nach aller Logik keiner sein kann.
Aber die gleiche Klamotte westlich der Elbe gefunden wäre wohl nicht ganz so leicht als Laune der Natur hinweg zu wischen.
Gruß, Timo
@ Timo,
damit kein Missverständnis aufkommt.
Zitat StoneMan:
“Faustkeile”, wie Sven, habe ich auch in meiner Anfangs-Kiste.
Die Anführungszeichen bedeuten, eben genau solche “Faustkeile” wie Sven einen hat, habe ich auch welche.
Aber wer weiß…
Gruß
Jürgen
@Jürgen
Schon klar.
Nebenan haben wir gesehen, wie die Natur fast perfekt anmutende Treppenstufen hervorbringen kann, warum also nicht dann und wann einen einzelnen Stein, der einem Faustkeil ähnelt?
Gruß, Timo
@ Timo,
liegt Deinerseits doch ein Missverständnis vor?
Glaubst Du, dass Du mir Pseudo-/ Geofakte erklären musst?
Gruß
Jürgen
@ Jürgen,
im Gegentum!
Gruß, Timo
Dank an die Diskutierenden, für mich ist die Diskussion sehr lehrreich, auch wenn ich mich, glaube ich, für die Feinheiten der Feuersteintypologien nie begeistern konnte.
Ich habe zwei Anmerkungen:
Absence of evidence is never evidence of absence, also des Fehlen von Belegen sollte nicht als Beleg für das Fehlen von Nutzung benutzt werden.
Nicht alles Ältere wird von Gletschern zermahlen, ein Beispiel ist der Rixdorfer Horizont. Bisher gab es in dem Zusammenhang weder menschliche Knochen noch bearbeiteten Feuerstein, aber jeder Neufund könnte das ändern. Museumsportal Berlin
viel Spaß
Uwe
Hallo Uwe,
danke für den Hinweis auf den Rixdorfer Horizont. Dort auf der Höhe von Berlin war der kurz darauf folgende Vorstoß des Inlandeises (Brandenburg-Phase) nur relativ kurz und die Mächtigkeit des auf dem Rixdorfer Horizont liegenden Sandes entsprechend gering (20 bis 30 Meter) und so hielt sich hier die mechanische Belastung und Abrasion des Untergrundes in Grenzen.
M-V hingegen war (vereinfachend gesagt) wegen der nördlicheren Lage viel stärker von der Brandenburg-Phase, und später unter anderem zusätzlich noch vom Vorstoß der Pommern-Phase betroffen, die wesentlich mächtigere Ablagerungen hinterließ. Man müsste hier also viel tiefer graben oder realistischerweise eher bohren, um an vor- oder früh-weichselzeitliche (Neandertaler-)Schichten zu gelangen.
Alle meine obigen Aussagen bezogen sich aber auf Oberflächenfunde wie jenem vom Breiten Luzin.
Gruß, Timo