ich habe mich hier angemeldet, um euch etwas zu zeigen. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee, ob es sich hier tatsächlich um ein Fundstück handelt.
Die auf den Bildern zu sehende Sperrspitze haben meine Eltern vor ca. 35 Jahren in Ihrem Garten in der Nähe von Oldenburg ausgegraben. Durch Zufall habe ich sie beim Aufräumen des Stalls “wiederentdeckt” und würde nun gerne wissen, ob sie sich einem bestimmten Zeitalter zuordnen lässt, und ob es sich überhaupt um ein archäologisches Fundstück handelt.
Meine Eltern könne sich leider nicht mehr präzise an den Fundort erinnern, aber sind sich sicher, dass sie es beim Umgraben des Gartens gefunden haben.
Ich hänge euch vier Fotos an, auf denen man alle Seiten der Speerspitze sieht. Sie ist ca. 18,5 cm lang und an der dicksten Stelle ca. 1,5 cm im Durchmesser.
bin am letzten WE erst wieder vom Ausland heimgekommen und werde mich hier wieder mehr einbringen.
Nun zu dem Fundstück:
Ich kann mir vorstellen, das es eine längere Speerspitze sein könnte. Ich kann auch “Widerhaken” entdecken. Es könnte m. E. ein Fund sein, der einst für die Jagd benutzt worden ist. Aber sehr unsicher bin ich hier aus welcher Zeit dies sein könnte.
Villt. sogar aus der Zeit der Jungsteinzeit? Zu dieser Zeit wurden auch sog. längere Speerspitzen mit Widerhaken gefertigt und zur Jagd benutzt.
Villt. lehne ich mich jetzt ganz weit aus dem Fenster…??
Wenn es jemand besser weiß, dann klärt mich auch mal bitte auf. Mein Text ist nur so ein Gedanke. Der Fund würde mich jetzt auch mal sehr interessieren…
Sieht nach Eisen aus, aber eine Speerspitze ist das meiner Meinung nach nicht. Ich halte das eher für einen Bohrer oder so etwas. Zumindest sieht das auf Bild 1 und 3 sehr danach aus, auf Bild 2 und 4 wiederum nicht.
Eine Speerspitze ist auch nie rund, sondern flach. Aus der Steinzeit ist das erst Recht nicht, da gab es zwar Harpunen und Speere, aber die waren aus Holz, Stein oder Geweih und nicht aus Metall.
Nein, zumindest keine, die ich kenne aus dem MA. Die sehen im Grunde sehr ähnlich wie Pfeilspitzen aus und sind z.T. gar nicht richtig davon zu unterscheiden. Am Gewicht ja, aber da gibts auch Überlappungen.
Hier mal zwei willkürliche, weil schnell gefundene Beispiele für Bolzen:
Im Bezug auf “Geschoßspitze” oder sonstige “Aua-aua-Spitze” ist mir der Schaft zu gleichförmig dick. Ich kenne den Schaft nur _“konisch” !? _Deshalb wird das Ding auch “Schaftdorn” oder kurz “Dorn” genannt, wenn ich mich nicht irre. =:-O
Bestenfalls “moderne” Spitzen haben solche Schäfte und die haben meistens noch ein Schraubgewinde dran.
Wenn ich danebenliegen sollte, was ich allerdings völlig ausschließe , bitte nicht gleich schießen und wenn, dann die “Geschoßspitze” vorher abnehmen !
Danke erstmal für die vielen Antworten. Das Bild von dem Kloben sieht meinem Fundstück (bis auf die Widerhaken) tatsächlich sehr ähnlich.
Ich habe nochmal in Eigenrecherche das Internet durchsucht und bin auf diese römische Speerspitze gestoßen, die auch gewisse Ähnlichkeit mit dem Fundstück meiner Eltern hat. Der einzige Unterschied ist das hintere Ende. Bei der römischen Speerspitze sieht es so aus, als wäre sie hinten hohl, damit man dort den Stiel hineistecken kann. Das Fundstück meiner Eltern ist aus Vollstahl / Volleisen:
Ist Dein Fundstück “vorne” nun rund oder vierkantig ?
Deine römische Speerspitze hat eine “Tülle”. Hier siehst Du eine "Katapult-Bolzenspitze"mit Schaftdorn. Dieser ist entweder konisch oder etwas zugespitzt wie auf der Abbildung, um ihn ins Holz zu schlagen. Bei Deinem Fundstück ist das aber nicht der Fall soweit man das auf dem Foto erkennen kann.
Achso, sowas nennt man also Tülle. Wieder etwas dazu gelernt.
Also: Der vordere Teil ist vierkantig. Der hintere Teil ist eher rund -quasi ein Zylinder. Lediglich an der Stelle, wo der Zylinder in den Vierkant übergeht, kommt es zu einer konischen Form.
Um alle Zweifel auszuräume, habe ich ein Video gemacht und hochgeladen. Kann man hier sehen
Danke für das Video. Ich habe die Spitze auch als Vierkant gesehen. Ich war nur etwas irritiert, weil Pygmalion eine Bohrfräse darin gesehen hat und die sind rund.
Ich plädiere weiter dafür, dass es ein Kloben ist den man ins Holz schlägt oder einmörtelt.K:-)
Möglich wäre aber noch, dass ein “heutiger” Eisenzeitler experimentiert hat und den Schaftdorn irgendwie “neuzeitlich” befestigen wollte ! ???
Heute macht man es mit Verschraubung oder die Spitze hat einen aufgebohrten Vorschaft und wird aufgeklebt.
ohne Befunde ist das sicher nicht seriös zu beantworten, es sei denn das Eisenteil wird einem Fachmann vorgelegt, der genau damit Erfahrung hat.
Das folgende Beispiel soll lediglich eine Altersbestimmung durch Befunde/Beifunde verdeutlichen, es soll keine Altersangabe für Dein Eisenteil darstellen.
Denn neben wenigen in die Spätlatenezeit zu datierenden Keramikresten fanden sich mehrere lange vierkantige Baunägel aus Eisen, die in dieser Art nur von spätkeltischen Befestigungsanlagen des bei Caesar beschriebenen „murus gallicus" bekannt sind.
Zitat Ende
Schau Dich doch mal in der Historie der (Holz-) Bauweise (Münsterland/Oldenburg) nach Eisennägel um, da könnteset Du fündig werden.