siehe unten die beiden Stücke, die ich auf dem Mystery-Feld gefunden habe. Das ist doch Plattenhornstein? Das kleine Stück ist schon sehr verwittert, fühlt sich trotzdem genau wie Hornstein/Silex an, das große sowieso. Mal ganz allgemein gefragt: Wenn ich hier auf einem Acker Plattenhornstein finde, dann liegt der nicht von Haus aus da, sondern muss irgendwie eingebracht worden sein, richtig? Im Raum Passau kommt der doch normalerweise nicht vor, richtig? Kann er auch durch Gletschergeschiebe dort hingebracht worden sein? Dort liegen ja sehr viele sehr abgerollte oder schon arg mitgenommene Silex, vielleicht war da auch ab und zu so etwas dabei?
Vielen Fragen, ich weiß. Vielleicht mag sie mir aber doch jemand beantworten - vielen Dank im Voraus!
Der große hat eine recht pockennarbige Seite, die andere ist glatt.
Die Lithothek habe ich vorhin auch schon gefunden, das war aber, nachdem ich die Fragen gepostet habe, tut mir leid! Demnach hältst du eine Einbringung durch Gletscher eher nicht für wahrscheinlich. Das ist spannend, denn das eröffnet für diese befestigte Anlage, auf der ich außermassig Schlacke bislang nichts Diagnostisches gefunden habe, zumindest einen neuen Aspekt. Hm, was sich da noch an Erkenntnissen ergeben wird, ich bin echt gespannt!
vielen Dank, dann hab ich das auch richtig verglichen mit dem Typ Abensberg-Arnhofen (2)!
Darf ich euch eine Folgefrage stellen? Wenn dort hoch oben auf diesem Kalkfelsen eine befestigte Anlage aus der Vor- oder Frühgeschichte oder/und dem Mittelalter vermutet wird, könnte der Plattenhornstein vielleicht bedeuten: Selbst wenn die befestigte Anlage erst aus dem MA stammt, sollte dort oben vielleicht wirklich eine neolithische (?) Siedlung gewesen sein. Wäre die Lage für einen reinen Werkplatz nicht reine “Verschwendung” gewesen? So eine exponierte und gleichzeitig geschützte Lage hätte man doch vermutlich besser für eine Siedlung oder Verteidigungsanlage genutzt, oder denke ich da falsch? Da wäre aber auch eine nur temporär genutzte Anlage, z. B. in Zeiten der Bedrohung, möglich gewesen, richtig?
@Bucentaur und auch an alle anderen: Falls der Bunte Silex oder was immer es ist (wenn noch jemand Ideen hat, bitte her damit, ich finde den so interessant) bearbeitet ist, aber doch kein Kreidequarzit ist, könnte er doch auch wie der Plattenhornstein von denselben Menschen dorthin gebracht worden sein, also vermutlich dann auch eher neolithisch?
Ich möchte morgen unbedingt die zweite Hälfte des Feldes ablaufen, bevor die Gründüngung zu hoch ist, falls das nicht eh schon der Fall ist. Vielleicht zeigt sich dann auch etwas zu den Trapezen auf dem Luftbild. Mir fehlen halt immer noch bearbeiteter Silex, wenn ich schon keine Keramik finde. Aber gut, nach einmal Begehen muss man auch kein vollständiges Fundinventar erwarten, schon gar nicht aus Lesefunden.
So langsam wird der Ort doch ziemlich interessant!
besonders exponierte Stellen wurde in Vor- und Frühgeschichtlicher Zeit oftmals über Jahrtausende immer wieder begangen und besiedelt.
So, nur als gutes Beispiel zur Veranschaulichung der Frauenberg bei Kloster Weltenberg. Im Link wird die Situation dort etwas erläutert. Mir sind von dort Funde beginnend vom Paläolithikum bis zu den Römern bekannt.
Danke, Bucentaur, genau, fortlaufend oder immer wieder besiedelt (war ja wohl ein guter Ofenstandort dort, wie man sieht :)), das meinte ich auch. Aber der Plattenhornstein sollte dann aber doch spätestens zur Bronzezeit dort gelandet sein? Oder zum Neolithikum?