Na so eindeutig bearbeitet ist das Stück nicht, wenn hier Leute, die jahrelang mit Steinwerkzeugen zu tun haben, keine Bearbeitung sehen können. Ich ignoriere deine Meinung nicht, aber es ist halt nur eine Meinung.
Wäre es ein weiches Material gewesen, hätte man zumindest ein Werkzeug zu hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen können.
Und sorry wenn ich deine Meinung nicht als das Nonplusultra ansehe, sondern nur als eine von vielen, aber ich schätze die Meinungen unserer Steinexperten sehr.
Hi Shard, das ist Dir ja unbenommen. Daher schreibe ich ja auch immer “meiner Meinung” , “möglicher Weise” usw., so wie es sich im archäologischen Disput eben gehört… Aus meiner Sicht ist das normale wissenschaftliche Praxis. Wir alle können irren.
Die Meinungen der Steinexperten hier gingen in Richtung feuchter Zementsack, korrodierter Stein und Laune der Natur, wenn ich das richtig sehe.
Meine Meinung ist, daß man einen Post über ein anscheinend außergewöhnliches Stück nicht damit schließen sollte, ohne die Genese geklärt zu haben. Daher mein Einwurf.
Was meint Ihr; ist das vielleicht ein vergleichbares Stück? (war leider zum Verkauf bei ebay, Kulturgüter sollten nie unkontrolliert verkauft werden!).
Ob das hier gezeigt werden darf liegt natürlich in der Zuständigkeit der Moderatoren.
wenn Du glaubst das Stück ist wie Du schriebst: “wohl ein Stein, an dem weichere Teile verwittert sind” kannst Du natürlich gerne bei Deiner Meinung bleiben. Vielleicht kannst Du dafür ja auch Nachweise, z.B. ähnliche Objekte, vorlegen?
Dein Argument “Das kannst du uns schon glauben” (heißt das, Deiner Interpretation als Verwitterung bzw. Stonemans “feucht gewordener Sack Zement”?) hört sich schon ein bißchen dogmatisch an, so 'a la “so etwas gab es bisher noch nie hier”, findest Du nicht?
Es gab in den letzten Jahren so viele steinzeitliche Entdeckungen die vorher niemand für möglich gehalten hätte. Da sollte man sich seinen wachen Blick bewahren.
Aber Respekt für Deine Konsequenz, und daß Du Dich auf eine Diskussion über dieses Objekt überhaupt einlässt.
wen es interessiert; die heißeste Spur zu dem von Mathias geposteten “rätselhaften Objekt” führt meiner Meinung nach derzeit zu Steingeräten der first nations in Kandada, vielleicht vom Stamm der Kwakiutl. Für diese Info habe ich online recherchiert und einige online - Katalogseiten durchgesehen. Und siehe da: das Ethnologische Museum in Berlin hat etwas noch ähnlicheres als den letzten Vorschlag im online-Bestand:
Der “Kiel” von Mathias’ Steinobjekt wäre in dem Fall die Schaftung, die in einem Handgriff aus Holz mündet. Die Kwakiutl sind ein besonders künstlerischer Stamm, da würde mich auch ein Keulenkopf in Tiergestalt nicht wundern. Aus meiner Sicht ist es ein Halbfabrikat, daher ist die Tierdarstellung im Keulenkopf noch nicht vollständig herausgearbeitet. Ich frage die Tage mal im Berliner Museum an ob sie noch ähnlichere Köpfe von Steinkeulen haben. Ich weiß daß ich so ein Teil in einem Museum gesehen habe, aber nicht mehr wo, und lasse Euch am Findungsprozess teilnehmen. Wenn es Euch nicht interessiert, oder Ihr das alles Quatsch findet, ignoriert meine Interpretationsvorschläge einfach.
Wie es solch ein Stück von Kanada in den Dachstuhl eines Bauernhauses der Uckermark verschlagen haben könnte - (noch) keine Ahnung. Die Deponierung besonderer Objekte (“Donnerkeile”) im Gebälk, wie es der Entdecker Mathias anfänglich schilderte, ist ja nicht ungewöhnlich .
Für mich ist das eine absolut spannende Geschichte…
das ist ja tatsächlich ein ähnliches rätselhaftes Objekt. Hier meine ich auch mögliche Bearbeitungsspuren zu erkennen.
Aber ist das ein Einzelstück, wie ist der Fundkontext und wer hat das Stück als Artefakt identifiziert?
Für meine Begriffe ist das ein Geröll, welches nachgearbeitet wurde. Mich würde es nicht wundern, wenn es sich um einen Einzelfund handelt, da das Rohstück schon zufällig eine nutzbare Form hatte.
Wenn so etwas nicht aus einer Grabung mit datierbaren Funden stammt, wird es schwierig mit der Ansprache. Gibt es da, außer dem Bild, welches ich nicht sehe, noch mehr Informationen dazu, die ich auch nicht lesen kann? Ich habe nur die Angaben zu Herkunft, Größe und, dass es als Steinkeule angesprochen wird.
Hallo,
meine Anfrage ans Ethnologische Museum, in dessen online-Katalog ich das ähnliche Objekt aufgespürt habe, läuft.
Wie schon erwähnt, glaube ich nicht an ein Naturstück, sondern an ein aufwendig aus einem Geröllblock gepicktes Artefakt, ähnlich einem “Prunkbeil” oder “Kriegskeule”. Mal sehen was die Experten im Museum dazu sagen, ich halte Euch auf dem Laufenden…
Danke für dein Engagement! Also ich teile deine Einschätzung nur zu gerne (wenn ich auch nahezu ausschließen kann, dass es indianischen Ursprungs ist) und bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.
Passend zu deiner “Prunkbeil”/“Kriegskeule”-Vermutung hätte ich noch einen steinernen Handschmeichler unter meinen Fundstücken, der verblüffend an eine mystische Totem Maske erinnert.
Gefunden unweit der Stelle, wo ich auch diesen schwarzen Stein fand (mit dem auffälligen Pferd/Ochse-Relief, was hier im Forum allerdings als Artefakt durchgefallen ist).
Hallo Mathias,
aber gerne die Enträtselung dieses Teils macht echt Spaß!
Zum “indianischen” Ursprung: Das ist erst einmal eine Arbeitshypothese, da das einzig vergleichbare Teil, das ich im Netz gefunden habe eben die besagte Steinkeule im Ethnologischen Museum Berin ist (und ich habe mindestens 500 Artefakte in online-Sammlungen angeschaut).
Meso- oder Neolithikum schließe ich absolut nicht aus, aber da kenne ich mich ganz gut aus, ohne so ein Teil jemals (bewußt) gesehen zu haben. Ich habe auch schon drei Kollegen gefragt, ob sie so etwas kennen; zwei Prähistoriker (mit Spezialgebieten Neolithikum und Steinzeiten) und einen Geoarchäologen, die konnten damit nichts anfangen. Außer daß sie natürlich auch die offensichtlichen Bearbeitungsspuren vom “Picken” bemerkt haben.
Bin auch schon sehr gespannt auf die Meinung der Fachleute im Ethnologischen Museum Berlin, vielleicht zerbricht man sich dort auch schon den Kopf darüber…
Noch eine Sache zur Möglichkeit eines neolithischen “Altfundes” (da schon so lange von Deiner Familie aufbewahrt): die Lesefunde vom Acker haben oft Roststreifen und rote Schrammen, die vom Kontakt mit dem Pflug stammen. So etwas kann ich auf Deinen Fotos nicht erkennen.
Tja, es bleibt mächtig spannend. Ich melde mich, wenn es Neuigkeiten gibt!
Grüße, Matthias
PS: bin gerade viel unterwegs, schreib mir gerne eine PN, oder wir schnacken mal.