Krass, wieder etwas neues gelernt!
Gruß Shard
Krass, wieder etwas neues gelernt!
Gruß Shard
Hallo Shard, hallo Burgenjunkie,
ich würde Nr. 500 nicht als Kachel einschätzen, ich kenne auch keine glasierten Becherkacheln. Erst von den Napfkacheln gab es auch glasierte Varianten, soweit ich weiß.
Ich denke eher an eine Öllampe aus dem 16. Jahrhundert, konnte bisher aber keine Abbildungen finden. Die Dinger sind halt selten.
viel Spaß
Uwe
Hallo Uwe,
ja, das habe ich auch so im Schregg gelesen (Zitat “Becherkacheln sind unglasiert und meist mit Rillen verziert.”. In den Bildern habe ich auch nichts gefunden, höchstens Mal die Ränder sahen ein wenig gelb glasiert aus. Bei Pilz und Napfkacheln sah es da schon anders aus.
Zu Lampen steht im Schregg, das die Schale flach ist. Dazu auch ein paar Bilder. Kannst Mal schauen ob du an so etwas gedacht hast, oder an etwas anderes?
https://amanz-balismink.rproxy.rz.uni-bamberg.de/balismink/index.php/Lampe
Dann wird ja 500 doch noch Mal etwas spannender. Ich hoffe ich finde noch mehr Teile davon, damit es vielleicht eindeutig wird was es sein könnte. Wenn du doch noch ein Bild einer solchen Lampe findest, bitte unbedingt Posten!
Gruß Shard
Servus zusammen,
da wäre ich wieder mit den nächsten Funden. Bald kommt noch mehr, aber ich muss erst Zeit für die Dokumentation finden.
Erst Mal wie immer die Übersicht:
Diesmal haben wir drei glasierte Randstücke (ziemlich sicher aus der Moderne, sorry dass sie etwas schlecht zu erkennen sind; 523-525), zwei unglasierte Randstücke (526 u. 527), sieben glasierte Wandscherben ( 528-534), 35 unglasierte Wandscherben (535-569) und zwei Bodenscherben ( 570 u. 571). Das meiste dürfte aus der Neuzeit stammen. 571 hat mich sehr gefreut, aber leider passt es zu keiner anderen Bodenscherben die ich bereits gefunden habe.
Näher eingehen möchte ich diesmal auf 527.
Fragment 527
Im ersten Moment dachte ich, dass ich ein weiteres Fragment von 217 gefunden hätte. Allerdings hab ich dann schnell gemerkt, dass das der Rand viel kleiner ist und die Innenseite nicht geglättet. Die Scherbe ist reduzierend hart gebrannt und sehr fein gemagert. Der Glimmeranteil ist relativ hoch, aber auch sehr fein. Leider ist das Fragment so klein, dass ich weder Durchmesser noch Lage in der Keramik bestimmen konnte. Ich würde es auf spätes Mittelalter bis frühe Neuzeit schätzen. Was meint ihr dazu?
Gruß Shard
Kleiner Teaser: Beim nächsten mal gibt es ein Stück, dass ich im hohen Mittelalter vermute. Bin gespannt was ihr dazu sagt.
Edith: Typo
Servus zusammen,
wie versprochen die nächsten Funden:
Diesmal endlich wieder ein paar schöne große Fragmente mit denen ich dann irgendwann einmal einen Puzzletag machen werde.
Wir haben ein glasiertes Randstück (572), zwei unglasierte Randstücke (573 und 600), fünf glasierte Wandscherben (574 bis 578) und 33 unglasierte Wandscherben (der Rest).
Fragment 573
Ein sehr kleines Randstück von Grauware. Sie ist hart gebrannt. Vereinzelt sind große Magerungspartikel zu sehen (bis 2mm), ansonsten sieht das Stück fein gemagert aus. Es ist viel Glimmer vorhanden. Vermutlich wird keiner etwas zu so einem kleinen Stück sagen können, aber falls doch: nur zu!
Fragment 579
Ein großes Wandstück von Grauware mit zwei Rillen. Das Stück ist entlang der zweiten Rille gebrochen. Es ist reduzierend hart gebrannt, fein gemagert und enthält ebenfalls viel Glimmer.
Fragment 600
Das Stück hat mich sehr stark beschäftigt. Ich wusste erst gar nicht wie ich das Stück ansprechen soll, weil die Bruchkante relativ gerade verläuft. Das Fragment ist relativ weich (lässt sich mit dem Fingernagel ritzen) und die Magerungspartikel sind bis ein Millimeter groß und gleichmäßig verteilt. Bis hier hab ich erst Mal an das hohe Mittelalter gedacht. Ich hatte aber dann nochmal die Randformen studiert und tendiere jetzt eher zum späten Mittelalter.
Interessant ist auch der untere Bereich des Randes. Der sieht etwas kreisbogenförmig aus. Ich bin mir aber nicht sicher ob das durch Bruch und Verzollung entstanden ist.
Hierzu die Fragen: gab es Keramiken mit einem Rand der Bögen aufweist? Und in welches Alter würdet ihr das Stück schätzen?
Gruß Shard
Hallo Shard,
es erinnert mich ein bisschen an eine Turbanrandschale Turbanrandschale | Mittelalter Wiki | Fandom
Kleine Turbanrandschale (Späte Bronzezeit D, Undatiert)
Die Deckelrast in der Randlippe (?) sieht dagegen eher spät aus, vielleicht von einem frühneuzeitlichen Grapen. Dazu würde aber die Brandhärte nicht passen. Das ist halt das Problem mit den kleinen Scherben, Gestaltung und Verzierung sind nur in Ausschnitten vorhanden und können vielfältig gedeutet werden.
Ich würde für Berlin/Brandenburg auf die späte Bronzezeit tippen.
viel Spaß
Uwe
Hallo Uwe,
ja, die kleinen Stücke sind schwer zu deuten. Aber eure Ideen helfen mir in neue Richtungen zu recherchieren und damit könnte ich auf die richtige Fährte kommen. Alles was ich nicht kenne, recherchiere ich nicht. Also vielen Dank für jeden Impuls.
Deckelrast kann ich bei 600 nicht erkennen. Von diesem Stück reden wir doch, oder? Turbanrand wäre möglich, aber in einer ganz anderen Ausführung als die Beispiele.
Ich glaube hier wäre eine Zeichnung hilfreich, aber ich kann die Lage und Durchmesser nicht bestimmen.
Gruß Shard
Nur um das Stück nochmals klarer zu machen:
Rot = Bruchstelle
Grün = Gefäßrand
Wie gesagt, ich hatte bei dem Stück auch zuerst Probleme es richtig anzusprechen. So ist es vielleicht klarer.
Die Form scheint in Richtung Karniesrand zu gehen.
Gruß Shard
Servus zusammen,
hier kommen die nächsten Funde:
Diesmal haben wir eine Randscherbe (613), vier glasierte Wandscherben (614 bis 617), 19 unglasierte Wandscherben (618 bis 637), ein Bodenstück (639) und ein Stück, das ich nicht so Recht einordnen kann (638). Vermutlich ist letzteres ein Wandstück in der nähe einer Handhabe oder Tülle oder Fußes. Die Wandflächen verlaufen jedenfalls nicht parallel.
Randscherbe 613
Das Stück ist oxydierend hart gebrannt. Es ist fein gemagert und hat relativ viele, aber sehr kleine Glimmerpartikel. Es hat außen eine glänzende grüne Glasur und innen eine matte grüne Glasur. Ist die Glasur innen nur so beschädigt das die nicht mehr glänzt oder gab es eine Zeit in der man unterschiedliche Glasuren für innen und außen verwendet hat? In welche Zeit würdet ihr die Scherbe stellen?
Wandscherben 614
Die Scherbe sieht innen reduziert gebrannt aus, außen jedoch oxydierend. Sie ist hart gebrannt und fein gemagert. Der Glimmeranteil ist hoch und sehr fein. Auf der Innenseite ist eine glänzende Glasur angebracht. Die Glasur ist schwierig zu beschreiben. Sie erinnert an einen Ölschleier auf dem Wasser. Also grundsätzlich hätte ich die Scherbe von der Machart ins späte Mittelalter datiert, aber die Glasur irritiert mich. Wie lautet eure Einschätzung dazu?
Gruß Shard
Hallo Shard,
Könnte es sich bei der WS 614 um einen Fehlbrand handeln? Dabei wäre wegen zu starker Hitze die Glasur im Inneren verbrannt und hätte den Sauerstoff gebunden, eine reduzierende Atmosphäre.
Bei RS 613 könnte die Glasur unterschiedlich stark beschädigt sein, beide Oberflächen sehen stark angegriffen aus.
Viel Spaß und schöne Feiertage für Alle
Uwe
Hallo Uwe,
bei 613 könnte das möglich sein. Es ist leider auch zu wenig Glasur auf der Innenseite übrig um das auszuschließen.
Bei 614 sieht es eigentlich aus als ob die Glasur so Absicht wäre. Sie ist auch nicht beschädigt, nur die Farbe ist sehr ungewöhnlich. Ich werde probieren noch ein paar Bilder zu machen. Vielleicht bekomme ich mit Sonne etwas besseres hin.
Gruß Shard
Habe jetzt nochmal zwei Bilder gemacht. Vielleicht kann man sich damit ein besseres Gesamtbild der Glasur machen.
Servus zusammen,
aktuell habe ich zwar nicht so viele Neufunde, aber dafür die Gelegenheit die alten nochmal durchzuschauen. Eine interessante Scherbe habe ich unter den alten entdeckt, die ich gerne zusammen mit den Neufunden aufgreifen möchte.
Zunächst aber erst Mal die Neuen:
Wir haben diesmal ein Randstück, welches allerdings auf der Rückseite komplett abgebrochen ist (quasi ein halbes Randstück 640), zwei glasierte Wandscherben (641 und 642), neun Wandscherben unglasierte (643 bis 651) und eine Bodenscherben (652).
Eingehen möchte ich zunächst auf 651:
Das Fragment ist zwar nur ein Wandstück, aber wohl von einer besonderen Stelle. Man kann sehen, dass die Wandung nicht parallel verläuft und Spitz zuläuft. Ich vermute, dass das Stück von direkt unterhalb einer Tülle stammt. Weiter auffallend sind die Wülste an der Außenseite. Ich könnte mir vorstellen, dass die Keramik wie auf dem folgenden Bild ausgesehen haben könnte (vermutete Position des Wandstücks habe ich markiert):
Das Stück ist reduzierend hart gebrannt. Die Magerung ist sehr fein. Glimmeranteil ist mittel, aber die Partikel relativ groß (ca. 1mm zum Teil).
Was ist eure Meinung zu dem Stück. Könnte es von solch einem Gefäß stammen oder doch etwas anderes?
Als zweites möchte ich den Altfund 287 vorstellen:
Ein Randstück glasierter Grauware. Das Stück ist hart gebrannt und die Magerung sehr fein. Vereinzelt sehe ich aber auch ein paar große Partikel (bis 1,5mm) und sehr wenig feinen Glimmer.
Das interessante bei dem Stück sind Form und Durchmesser. Auch wenn die Durchmesser und Lagebestimmung nicht sehr genau ist, weil das Stück am Rand beschädigt ist, muss der Durchmesser sehr groß gewesen sein. Was auf eine Schüssel aus der frühen Neuzeit hindeutet.
Allerdings habe ich Abnutzungsspuren auf dem Rand entdeckt, welche mich grübeln lassen. Ich habe versucht es zu fotografieren:
Ich habe durch die Spur erst Mal an einen Deckel gedacht, aber die waren ja eigentlich nicht glasiert. Dann dachte ich ob vielleicht ein flacher Deckel auflag und die Abnutzung verursacht hat. Aber eigentlich ist ja durch die Form der Wand schon eine Deckelrast gegeben. Warum sollte man dann einen Deckel auflegen? Und die Dritte Möglichkeit: das ist kein Rand, sondern ein Bodenstück. Aber der große Durchmesser macht das unwahrscheinlich.
Also doch nur eine Beschädigung der Glasur?
Wie gesagt, das Stück gibt mir Rätsel auf und vielleicht schafft ihr es etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Gruß Shard