ich darf mich gerade mit Pfeilspitzen aus einer Altsammlung eines befreundeten Suchers beschäftigen, das heißt, ich lichte sie für ihn ab.
Darunter befindet sich diese bemerkenswerte Pfeilspitze mit anhaftendem Schäftungspech:
Lieber Sven,
eine Frage dazu. Im Amt hat man mir gesagt, dass Pfeilspitzen auch daran zu erkennen sind, dass sie immer auf beiden Seiten bearbeitet sind, sodass beide Flächen möglichst gleich sind (das Ding muss ja fliegen können). Bei deiner ist auf der einen Seite ein Grat, die andere ist ganz flach, soweit ich das erkennen kann. Kannst du mir dazu bitte mehr sagen? Vielen Dank!
im Prinzip hat “das Amt” schon recht. Viele Kulturen haben Wert auf formvollendete Pfeilspitzen gelegt, wie beispielsweise die Glockenbecherleute. (die zwei Spitzen in meinem Avatar)
Andere Kulturen waren auch mit einfacheren Formen zufrieden. Hier mal noch ein Eigenfund, diese Spitze wird wohl der Salzmünder Kultur, (Teil der Trichterbecherkultur) zugeordnet.
Auch in der Bandkeramik sollen einfache Spitzen verschossen worden sein. Da legte man dafür großen Wert auf rundum ordentlich beschliffene Beilklingen (Dechsel) und schön verzierte Keramik.
Lieber Sven,
vielen Dank für deine Antwort! Kann ich nachvollziehen - dann wird es aber bei den weniger “perfekten” Spitzen aber wohl so sein, dass man sie nur dann richtig identifizieren kann, wenn die Form stimmt und die Bearbeitungsspuren auch ganz danach aussehen, oder?
Zumindest habe ich heute mal im Forum ein paar Bilder von Funde angeschaut und ohne eure Antworten zu lesen versucht, sie als Artefakte oder Geofakte zu identifizieren, und siehe da, durch die Unterweisung gestern und was ich hier gelernt habe, gelingt mir das auch schon zu 80, 90 %!
LG!