Taş Tepeler und was war davor?

Sehr geschätzte Mitglieder dieses Forums,

mich interessiert Eure Meinung zu dem, was jetzt Taş Tepeler genannt wird. Bis Mitte der Achtziger Jahre, bis zum Fund von Nevalı Çori, war das, was dort gefunden wurde, undenkbar. Man gewinnt den Eindruck, dass es für einige Historiker noch heute noch immer undenkbar zu sein scheint. Mancherorts finden Taş Tepeler und dessen Fundorte wie Gobekli Tepe oder Karahn Tepe nicht statt und werden geradezu wie Kuriositäten behandelt. Das ist wirklich ärgerlich und frustrierend. Personen wie David Graeber und David Wengrow gehören hier zu den großen Ausnahmen.

Ich persönlich finde es höchst interessant, selbst beobachtet zu haben, wie sozusagen aus dem “Nichts” massive Evidenzen für monolithische Bauwerke für einen Zeitraum des Neolitikums auftauchten, für welchen seinerzeit vehement jegliches Vorhandensein bspw monolithischer Bauten “allgemein” als unmöglich und als Fantasterei abgestempelt wurden. Nun, Klaus Schmidt und Harald Hauptmann sei Dank, sieht das alles ganz anders aus.

Was denkt Ihr, liebe Mitglieder, was erwartet uns noch an spannenden Entdeckungen diesen Kalibers? Was und wo ist noch so hinsichtlich monolithischer Bauten passiert in der Zeit zwischen, sagen wir, dem absolut faszinierenden Sungir oder El Principe (keine Bauten entdeckt) und Taş Tepeler. Und wo wäre so etwas denkbar?

Hallo @Peter_Mueller ,

Wo ist denn mancherorts? Wenn man zum Beispiel in Google Scholar nach “Göbekli Tepe” sucht, erhält man über zehntausend Treffer.

Auch die Fachwelt findet das höchst interessant. Und es wird eifrig diskutiert.

So geht das ständig in der Wissenschaft: neue Beobachtungen führen zu neuen Erkenntnissen, wobei es dann meist noch eines Generationenwandels bedarf, bis diese sich durchsetzen.

Gruß, Timo

Was halten Sie von Jacques Cauvin?

Warum so förmlich — wir duzen uns hier. :wink:

Was Cauvin betrifft, kannst du etwas präzisieren, welche seiner Ideen dir besonders am Herzen liegen?

Gruß, Timo

Cauvin würde ich gerne erst mal beiseite schieben. Mir ist erst jetzt Boncuklu Tarla aufgefallen. Manche Meinungen sehen es noch als älter an als Gobekli Tepe. Ich verliere hier offen gesagt langsam den Überblick. Hat jemand diesen? Welche der Tas Tepeler Sites ist die Älteste, und gehört Boncuklu Tarla zu Tas Tepeler - ich glaube nicht?? Irgendwie scheint es womöglich ein Durcheinander zu geben, ob der schieren Masse unfassbar alter Fundstätten in dieser Region.

Ich meine, mal ganz generell, mit Boncuklu Tarla befinden wir uns nun womöglich tatsächlich bereits mitten im Epipalaeolithikum. Moment mal: ein monolithischer Bau mit Steinsäulen im Epipalaeolithikum??? Ich meine, hallo, das ist doch unglaublich oder nicht?

Gibt es noch ältere vergleichbare Fundstätten? Kennt sich da jemand von Euch aus?

@Peter_Mueller

Hallo Peter,

wir haben uns hier schön öfter im weitesten Sinn mit diesem Thema beschäftigt. Wenn nicht gestern ein Archäologe ein weiteres " Gobekli Tepe u. Co" entdeckt hat, dann gibt es noch kein neues !

Dazu gibt es zwei wesentliche Aspekte zu bedenken,. Der eine ist und ganz wesentliche ist das Klima und der zweite ist, der an den gegebene Lebensbedingungen wachsende Verstand oder wie immer du das nennen willst. Das gilt sowohl für gute, aber auch für schlechte Bedingungen.
Wichtig war immer der zündende Funke ! Es konnte durchaus passieren, das vor dem zündenden Funken eine langanhaltende Dürreperiode einsetzte und aus der Traum vom schönen Tempel.
Man sollte ja meinen, dass im Ursprungsland des Homo sapiens ( warum muß ich bei “denkendem” Mensch immer lachen ? :stuck_out_tongue_winking_eye: ) die ersten Steinzeitbauten entstanden sind. Wer weiß, ein Zufallsfund kann es ja noch erweisen !?
Dazu kommen zuerst mal die großen Flüsse und Seen in Frage ! Dazu kam aber, dass immer wieder neue Wellen von Menschen nachkamen und die ansässigen vertrieb. Wenn vorher dort noch keiner die Erleuchtung hatte, dass er der Mittler zwischen den Göttern und den Menschen war und dazu eine mystische Versammlungsstätte braucht, dann gab es eben kein " Gobekli Tepe". Zu der nachwachsenden Bevölkerung, die alles bis zur Auswanderung in Bewegung hielt kam dann noch öfterer Klimawandel.

Homo sapiens bereits vor 300.000 Jahren existent

Klima in Afrika

Ich tendiere deshalb dazu, dass die Idee von monumentalen Tempelbauten und Versammlungsplätzen erst akut wurde, als die große Völkerbewegung so um 15.000 v. Chr. langsam zu Ende ging und mit dem Ende der Eiszeit mehrere verwandte Großsippen in einem großen Areal dauerhaft ansässig wurden. Wie schon erwähnt war ein wesentlicher Aspekt auch die mystische Gedankenwelt und welche Frauen und Männer sich berufen fühlten, das zu organisieren !
Nach Lage der Dinge sind da außerhalb von Afrika der “fruchtbare Halbmond” und weiter weg Inden m.E. prädestiniert !
Hier jetzt in Afrika und außerhalb gezielt auf die Such zu gehen wäre aber ein Mammutaufgabe, die kaum zu bewältigen ist. Vom Geld will ich erst gar nicht reden.
Deshalb wird es wohl bei Zufallsentdeckungen bleiben.
Sicher hört man nach den ersten Veröffentlichungen eine zeit lang nichts, denn jetzt folgen ja erst die akribischen, umfangreichen Kleinarbeiten, ehe man eine wissenschaftliche Erkenntnis nach der anderen in der Bildzeitung lesen kann ! :innocent:
Wie man sieht sind solche Themen uferlos ! :innocent:
Also hab Geduld ! :grinning:

Gruß
Kurti

Neuester Fund in Karahan Tepe. Einfach sensationell. Ok, Leute, das wird immer interessanter… :slight_smile: Der Urfa Mann ist dagegen sozusagen ein “Klacks”.

@Peter_Mueller

Hallo Peter,

dort gibt es ja noch mehr solcher Darstellungen.


Kein Wunder, dass man diese Sündentempel wieder zugeschüttet hat ! :sweat_smile:

Gruß
Kurti

Und weiter geht’s mit brandneuen heute veröffentlichten Bildern aus Karahan Tepe:


Und noch ein neuer Megafund aus Gobekli Tepe:

Das Wildschwein und dessen Kopfdesign und Ausführung - meisterhaft! Vor 11.000 Jahren! Und: das Wildschwein war BEMALT! Das ist atemberaubend!

Also, ich weiß ja nicht wie es Euch geht, aber das ist doch alles vollkommen irre!

@Peter_Mueller

Hallo Peter,

wir finden das nur irre, weil wir unsere Vorfahren häufig noch als dumpe Vollpfosten einstufen ! :innocent:


Erstaunlich war ja eigentlich an Gobekli Tepe usw., dass noch nicht “sesshafte” Jäger und Sammler solche megalithischen Tempel und Versammlungsstätten bauten. Möglicherweise hatten die eiszeitlichen Höhlen mit ihren Wandmalereien ja schon den gleichen Zweck.
An der Kunstfertigkeit mangelte es sicher nicht.
Höhlenmalerei bis 27.000 Jahre

Löwenmensch 35 - 40.000 Jahre


Venus von Willendorf ca. 30.000 Jahre

Venus von Brassempouy ca.25.000 Jahre

Wildpferd aus der Vogelherd-Höhle ca.30.000 Jahre

Mammutfigur aus der Vogelherd-Höhle ca. 30.000 Jahre

Ritzung eines Ren aus dem Kesslerloch bei Thayngen ca. 12-15.000 Jahre

Gruß
Kurti

Mehr als erstaunlich an Tas Tepeler finde ich, dass sich hier immer und immer wieder vollkommen neue Perspektiven in Richtung megalitischer - fast schon “Kolossal-” - Kunst auftun. Über zwei Meter große megalitische Darstellungen eines Mannes, und dann auch noch mit diesem Motiv (Urfa Man ist kein Einzelfall!), das finde ich mehr als irre! Und insofern auch nicht mit Höhlenmalereien und Kleinplastiken vergleichbar.

Das war noch nicht das Ende der Fahnenstange, meiner Meinung nach. Karahan Tepe bspw. hatte in dieser Massivität niemand auf dem Schirm. Die ganze Gegend hatte bis in die 80er niemand auf dem Schirm!!

Extrem aufregend.

@Peter_Mueller

Hallo Peter,

genau das merkte ich ja auch an. Üblicherweise kannte man das vorher nur so ab ca. 5000 Jahre v.Chr. und ging einher mit der vemehrten Sesshaftigkeit von bäuerlichen Gemeinschaften in Europa. Die Anfänge der bäuerlichen Kultur lagen wohl u.a. in Çatalhöyük. Hier finden wir dann auch die gebärende Göttin (?) und den Stier von Gobekli Tepe wieder. Begleitende Megalithbauten fehlen bis jetzt, aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend ! :sunglasses:

Gruß
Kurti

Hmmmm… vielleicht doch auch mal in Amerika nachschauen, und tiefer als Clovis graben?

@Peter_Mueller

Hallo Peter,

das tut man doch schon seit einigen Jahren !

Video

Artikel

Immerhin hat die älteste Stadt in Peru ein alter von gut 5000 Jahren !

Caral 3000 v.Chr.

Gruß
Kurti

Hallo
@kurti
@Peter_Mueller

Nicht so bekannt, aber noch deutlich älter als Caral: Sechin Bajo bei Casma! :smile:

https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/praehist/forschungsprojekte/Abgeschlossene_Forschungsprojekte/Sechin_Bajo/index.html

Liebe Grüße

Anime

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Also, ich freue mich ja, dass endlich auch hier darüber berichtet wird. Aber mit einer Verzögerung von zwei Wochen? Das verstehe ich nicht.

3700 BC mit Monumentalbauten in Amerika, das ist nicht schlecht. Hat jemand mehr zu bieten? :slight_smile:

Hallo Peter,

kannst du mir mal erklären, was du eigentlich willst ? :thinking:

Wir haben dir mitgeteilt, dass man schon länger “tiefer” als Clovis gräbt! ( das bezog sich aber auf eine wesentlich frühere Besiedelung ) Bis jetzt hat man aber keine “Megalith” - Bauten a la Göbekli Tepe entdeckt und schon gar nicht aus dieser Zeit.
Wenn du dich mit Göbekli Tepe usw. beschäftigt hast, dann müßtest du wissen, dass bisher nichts älteres an monumentalen Megalithbauten entdeckt wurde.
Du wirfst hier immer einen Knochen hin nach dem Motto : “Hier Hund friss!”

Du gehst aber auf die Antworten nicht oder kaum ein, sondern wirfst den nächsten Knochen hin !

Gruß
Kurti

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Kurti, ich bin mir sicher, dass Du öfters bereits das Feedback bekommen hast, dass Du einen anmaßenden Tonfall drauf hast. Mir “Hier Hund friss!” vorzuwerfen, ist beleidigend und vollkommen deplaziert. Unmöglich sowas!

Wenn Dir etwas in diesem Thread nicht passt, dann halte Dich einfach hier raus. Es zwingt Dich ja weder jemand dazu, verstehen zu müssen “was ich eigentlich will”, noch dazu, diesen Thread hier zu lesen. Also, lass es einfach.

Moin,

Nö, die hier meckern sind meist Trolle (wobei ich Dich da ausnehme).

Kurtis Ausführung zu Deinem MONOLOG (!) habe ich genauso empfunden.

Keinerlei Antworten auf Fragen, die an Dich gerichtet wurden, keine Reaktionen zu Beiträgen der anderen.

Gruß

Jürgen