Unbekannte Rechtecke auf Acker

Moin,

@ Heinrich,

das ist recht merkwürdig bei Google Earth.
Beispiel:
Von 07/2018 bis 07/2020 sind keine Veränderungen der Vegetation zu sehen!

In früheren Zeiträumen sind ähnliche Ungereimtheiten zu beobachten.

Auf Deine Rechtecke gibt es keine plausible Erklärung.

Wende Dich mal an Google Earth, ich könnte mir Fehler / Lücken in den Darstellungen vorstellen.

Gruß

Jürgen

PS, wenn ich mich nicht irre, gibt es ein Google-Earth-Forum. :eyes:

Hm, bei mir habe ich nur 07/2018 und 09/2020 — und die unterscheiden sich vor allem dadurch, dass der Acker im Juli noch grün und im September bereits abgeerntet war.

Offenbar herrschten nur im März 2014 die richtigen Bedingungen, diese Strukturen erkennbar werden zu lassen.

Würde ich in diesem Fall ausschließen wollen. Das sieht für mich sehr menschgemacht und sehr nach späterem 19. Jh. aus (siehe Post weiter oben).

Gruß, Timo

Vielen Dank für eure Mühe!
Also soweit ich weiß war zumindest das Feld von Bild eins bis 1822 noch Heideland. Kleine Felder würde ich persönlich ausschließen, dafür wären die zu klein und zerstückelt mit zuviel Abstand dazwischen.
Ich dachte ob es vielleicht sein kann dass da vielleicht mal, warum auch immer, Hecken standen oder sowas die den Boden vielleicht so verändert haben dass er da etwas langsamer trocknet als auf der übrigen Fläche.
Keine Ahnung ob sowas sein kann, oder warum man solche Hecken anpflanzen sollte…
Hat jemand vielleicht noch eine Idee zu dem anderen Bild im Nachtrag von mir, mit dem negativen Bewuchs?

Gruß Heinrich

Ja mich wundert auch dass es sonst nie wieder zu sehen war, vorallem diese runde Struktur weil ja 2018 z.b auch ein sehr trockenes Jahr war. Man meint dass es dann ja wieder zusehen gewesen wäre.

So, wie im Jahr 2018 beim Nachbarn? :wink:

Das Bild von 2018 stammt aus dem Juli, jenes von 2014 aus dem März — das macht einen gewaltigen Unterschied.

Eine dunkle Bodenverfärbung spricht im allgemeinen für einen Graben, in dem im Zuge der Verfüllung mehr organisches Material angesammelt wurde, als im umliegenden Boden enthalten ist.

Einen solchen Graben erkennt man am besten, wenn unter widrigen klimatischen Bedingungen (der März 2018 war vergleichsweise kalt und trocken) das allererste Grün aus dem Boden kommt.

Im Sommer wird es sehr schwer, mittels Fotografie archäologische Spuren zu entdecken, zumal wenn Nutzpflanzen mit großem Durchmesser angebaut werden — deshalb hassen alle Luftbildarchäologen besonders den Mais, der die Auflösung durch seine Ausmaße massiv herunterschraubt.

Gruß, Timo

Moin Timo,

woran mag es liegen, dass bei mir von 07/2018 bis 07/2020 keine Veränderungen der Vegetation zu sehen sind?

Ist meine GE-Version veraltet?

Gruß

Jürgen

Danke für die Antwort.
Das Bild vom Nachbarn dass Sie rausgesucht haben spiegelt aber nicht den landwirtschaftlichen alltag im 19. Jahrhundert wieder, weil die Flächen da an einen Blumenzüchter verpachtet waren und die kleineren Flächen auf dem Acker sind den Maschinen geschuldet die bei der Arbeit zum Einsatz kamen.

Also ich kann nur aus meiner Erfahrung als Landwirt sprechen. Wir haben 2 Felder wo bis vor ca 60 bis 70 Jahren noch Gräben mitten durch den Acker gingen. Diese Gräben merkt man heute bei nassem Wetter noch weil, man da direkt stecken bleibt (man kann diese zum teil auch noch mit bloßen Augem sehen aber das ist viel mehr in die Breite gezogen). Auf dem Acker mit den Rechtecken ist das ganz anders, zum einen merkt man nicht dass es da matschiger ist und zum anderen sind die Linien der Rechtecke dafür viel zu schmal und “scharf”. Zumindest wenn ich es mit den Gräben vergliche wo klar ist dass die da vor 70 Jahren noch waren.

Aber das Jahr 2018 war doch für die Luftbildarchällogen ein sehr gutes Jahr durch die Trockenheit. Zumindest habe ich das mal irgendwo gelesen :thinking:

Nein die Fläche war zu der Zeit an einen Blumenzüchter verpachtet und wurde quasi über die Zeit immer gleich genutzt. Die messen dann genau aus wo die Reihen mit den Blumen anfangen damit sie am Ende genug Platz zum drehen und so haben.

Wobei das scheint ja wirklich 3 mal das gleiche Bild zu sein wenn ich es richtig sehe.

@ Heinrich,

vergleiche die anderen Flächen, insbesondere links neben der Straße und die Baumreihe rechts, die sind doch identisch.

Dass bei GoogleEarth nicht alles rund läuft, kann ich mir schon vorstellen.

Gruß

Jürgen

Ja möglich, aber ich habe immer mit dem Schieber oben ein anderes Datum gewählt und ein neues Bild bekommen.

Spricht doch für einen Bug bei GoogleEarth.

Also können sonst wie Rechtecke entstehen.

Gruß

Jürgen

Hallo Jürgen,

ich habe keine Ahnung woran das liegen könnte. Meine Version ist jedenfalls diese hier:

Google Earth Pro 7.3.6.9345 (64-bit)
[Offenbar die selbe Version wie deine — sehr eigenartig.]

Gruß, Timo

Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen dass es sich bei den Rechtecken um einen Fehler von Google Earth handelt. Warum sollten die dann genau rechtwinklich und parallel zur Straße liegen und dann aufhören und nicht zb einfach über die Straße gehen?

Nein, kannst Du Dir nicht vorstellen?

Rechteckige/quadratische/ parallele Strukturen im Boden (Google Earth)

:wink:

Und die kleineren Flächen im 19. Jh. waren dem gänzlichen Mangel an Maschinen geschuldet. :wink:

Zudem herrschte nach den Napoleonischen Kriegen und dem Ausbruch des Tambora 1815 in der Biedermeierzeit ein eklatanter Mangel an Pferden und Ochsen. Da musste man sich bescheiden, zumal auch das Saatgut knapp war.

Naja, und dass 60 Jahre alte Gräben, die sicher schon mit Maschinenkraft angelegt wurden, heute noch besser im Gelände wahrnehmbar sind als dreimal so alte 1-PS-Gräben, sollte auch nicht verwundern.

Das Bild aus dem Juli 2018 zeigt jedenfalls keine ausgeprägten Anzeichen einer Dürre, selbst auf den gerade abgeernteten Feldern grünt es schon wieder ein wenig.

Gruß, Timo

Da hab ich mich vielleicht falsch ausgedrückt, also der Graben den ich meine der ist schon auf einer Karte von 1822 und er wurde vor 60 bis 70 Jahren wieder verfüllt ( da wurden aus 2 kleineren Feldern ein großes Feld gemacht). Und das merkt man halt heute noch, weil da ein 6 bis 7 Meter breiter matschiger Streifen ist in dem man leicht stecken bleibt sobald nasses Wetter ist.

@HeinrichH

Kennst du die auf TIM-Online verfügbaren historischen Karten? Leider kann man da keinen Link erstellen, und du müsstest dich von hier aus selber durchwurschteln (→Kartenwahl, →Topographische Karten, →Historische Topographische Karten, →1836–1850 Preußische Uraufnahme, etc.)

Gruß, Timo

Ne bei TIM Online ist mir das neu, kenne sowas nur von Google Earth. Muss ich morgen mal nach gucken.
Danke für den Tip :slight_smile:

@HeinrichH

Immer gern. :wink:

Besonders interessant finde ich in der Uraufnahme die schnurgeraden, wohl aus napoleonischer Zeit stammenden Straßen um euren Acker herum — während der gerade Weg nach Piepenbrock neben Nachbars Acker noch fehlt.

Gruß, Timo

Ja da wo damals gar kein Weg war geht heute die Straße lang.
Leider gibt es so gut wie keine alten Karten von Gütersloh, nur eine aus dem Siebenjährigen Krieg und da wurden die Höfe nicht eingezeichnet.