Unweit der in Teil 1 und 2 vorgestellten Strukturen, erregten 2 weitere Objekte meine Aufmerksamkeit: Es handelt sich einerseits um ein turmartiges Gebilde und direkt daneben ein kleiner Hügel mit einer Felsnadel? (s. Foto)
Getrennt werden die Objekte durch einen Weg, der zwischen ihnen hindurch führt. Handelt es sich bei dem rechten Gebilde um einen Wachturm, wie man ihn auch in der Chachapoya-Festung Kuelap findet? Oder ist es ein megalithischer Grabturm, welche man auch als Chulpas bezeichnet? Das linke Objekt birgt noch mehr Rätsel: Aus dieser Perspektive erinnert es mich stark an einen keltischen Grabhügel mit einer Stele, den man in dieser Gestalt oft in Mitteleuropa findet? Auch hier lautet die Frage: Sind diese Objekte Relikte der Vergangenheit? Wer hat sie geschaffen? Oder sind sie natürlichen Ursprungs? Sind diese Strukturen archäologisch erfasst?
Hallo Boadicea12,
auf deinen Fotos ist ja kaum etwas einigermaßen deutlich zu erkennen. Ich weiß nicht wie intensiv du dich bisher mit den Kulturen in Peru beschäftigt hast. Ich würde mir erst mal eine Liste der Vorinkakulturen in Peru zusammenstellen und die Siedlungs - und Festunsformen wie Tempelanlagen eruieren.
Mit Google Earth gibt’s ein Problem, Kurti! Je näher man heranzoomt, desto größer wird die Unschärfe. Gute Bilder kann man damit nicht bekommen.
Ich habe 2019 Nordperu bereist und mir dort u.a. auch Bauwerke der Mochica und Chimu-Kultur angesehen. Die in Teil 2 abgebildete Struktur ist von ihrer Form am besten noch mit der Chachapoya-Festung Kuelap vereinbar. Die Beschäftigung mit den Mochica dort - den ehemaligen Nachbarn der Chachapoya - hat einige erstaunliche Hinweise hinsichtlich dem Rätsel der Herkunft der blonden und rothaarigen Chachapoya erbracht. Derzeit überlege ich noch, ob ich diese Erkenntnisse auf dem Archäologie Forum präsentieren werde.
Genau, in der Pampas schon gar nicht. Bei Siedlungen, Städten und Touristengebieten sieht das schon wesentlich besser aus.
Für deine Zwecke sind solche Google-Bilder einfach unbrauchbar.
Ich halte deinen Hügel mit Steinaufsatz a la Kelten ohnehin für eine optische Täuschung. Es ist ein graugrüner Fleck mit einem dunkelbrauen darüber und mehr nicht. Durch die zufällige Anordnung aus dem Blickwinkel wird hier ein runder Hügel mit Turm vorgetäuscht. Es ist auch ansonsten wenig “Struktur” zu sehen, die nicht auch natürlich sein kann.
Das trifft auch auf deinen runden “Wachturm” zu, denn diese dunkelbraunen Flecken gibt es dort vielfach auch am Hang.
Nach meiner Meinung ist eine Forschung auf Basis dieser Bilder nicht möglich.
Du kannst ja deine Theorie über die Herkunft der blonden Wolkenkrieger mal vortragen, aber bitte nicht mit solchen Aufnahmen als Indiz !
Danke Kurti, für Deine Mühe die Du Dir machst Licht ins Dunkel zu bringen. Ich weiß das zu schätzen! Durchaus möglich, daß Du recht hast und es sich im Falle des Grabhügels um eine optische Täuschung handelt. Die Struktur des turmartigen Objekts ist meines Erachtens jedoch zu symmetrisch, um es als eine Laune der Natur oder Flecken zu charakterisieren. Auch spricht die unmittelbare Nähe aller in Teil 1 - 3 vorgestellten Strukturen gegen den reinen Zufall. So viele Zufälle auf einmal gibt es nicht! Ich stimme Dir auch zu bei Deiner Kritik, Google Earth-Aufnahmen für wissenschaftliches Arbeiten zu nutzen. Aber sie können bei größeren Objekten durchaus erste Hinweise liefern. Andere Techniken können dann darauf aufbauen und zu weiteren Ergebnissen führen.
Genau, aber das erfordert bei ernsthafter Forschung entweder Leute vor Ort oder man muß selbst hin !
Dann kann man z.Bsp, auch mit einer Drohne arbeiten.
Bei meinen Recherchen bin ich auf einige Leute gestoßen, die solchen Sachen nachgehen. Sie haben z.Bsp. eine Chachapoya-Siedlung entdeckt, die beim Amt nicht bekannt ist, aber die Bergbewohner kennen diese Festungen.
Auch über “Kelten” als blonde Wolkenkrieger gibt es ja Spekulationen genug. Ich nenne nur den Namen Giffhorn !
Für Mitleser mal ein paar Links zum Thema:
Noch amtlich unbekannte Chachapoya Siedlung.
ZITAT:
Schinker und Druschel planen schon die nächste Reise nach Peru, doch noch fehlen ihnen dafür die Teilnehmer. ENDE
Die blonden Wolkenkrieger stammen von den Kelten ab !
jetzt habe ich mich extra im Forum angemeldet, um Dir antworten zu können. Sonst bin ich nur stiller Teilhaber.
Aber ich verstehe Deine Faszination für die Chachapoya und weiß aus eigener Erfahrung, dass es großen Spaß macht, auf Google Earth nach archäologischen Strukturen zu suchen (ich habe an einem Projekt in Deutschland teilgenommen).
Deshalb tut es mir echt leid, wenn ich Deine Begeisterung dämpfen muss.
Ich halte Deine Entdeckungen leider für höchst spekulativ. Auf dem ersten Bild z.B. erkenne ich Häuser, wohl in kurzer Distanz zu Deiner Entdeckung. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass so nahe. an einer Siedlung unbekannte Ruinen zu finden sind.
Auf dem 3. Bild sehe ich auf einer der Strukturen, die Du als Turm ansprichst, beim Vergrößern eindeutig einen grünen Fleck - für mich ist das ein Baum.
Außerdem liegen die meisten Chachapoyas-Siedlungen etc. in der Ceja de Selva. Die Vegetation ist zwar völlig anders als in der Selva selbst, trotzdem überwuchern die Pflanzen die Ruinen, so dass sie vermutlich nur mit LIDAR-Technik sichtbar gemacht werden können. Du kannst ja mal versuchen, bei Google Earth die Chachapoya-Siedlung von Ollapa (in der Nähe von La Jalca) zu entdecken, die nur teilweise freigelegt ist.
Ursprünglich hatte ich übrigens überlegt, einen Freund in Chachapoyas um seine Meinung zu Deinen Entdeckungen zu bitten. Aber ohne genaue Orts- und Höhenangaben oder Maßstab wird er keine seriöse Einschätzung abgeben können.
Noch eine Anmerkung: Ich würde die Moche nicht gerade als “Nachbarn” der Chachapoya bezeichnen, weder zeitlich noch räumlich. Die Mochekultur bestand rund vom 1. bis zum 8. Jahrhundert (Frühe Zwischenzeit) an der Nordküste von Peru. Die Chachapoya waren Zeitgenossen der Inca, etwa ab 800 n. Chr. (Später Horizont) und lebten v.a. in den Departamentos Amazonas und San Martín, also in der Ceja de Selva.
Einen sehr guten Überblick über die peruanischen Kulturen gibt das Buch von Doris Kurella (Kulturen und Bauwerke des Alten Peru, Stuttgart 2015). Es enthält auch ein Kapitel über die Chachapoya.
Das Buch ist nicht mehr ganz aktuell, aber in Peru
werden ja fast täglich neue Entdeckungen gemacht. Deshalb ist es natürlich auch nicht auszuschließen, dass Du auch in Google Earth etwas findest!
In diesem Sinne: Viel Erfolg!
Würden die Wolkenkrieger von Kelten abstammen, dann müssten sie zumindest Eisenbearbeitung und Räder kennen! Das hätten die Kelten sicher weiter gepflegt!
Und Bierbrauen natürlich!
Wenn da wer rübergesegelt ist, dann haben die entweder jedes Gerstenkorn derweil schon aufgegessen, oder dann bei erfolglosen Kultivierungsversuchen am Amazonas verloren.
Allerdings ist in Peru ein traditionelles Maisbier namens Chicha populär…
Danke für Deinen interessanten Beitrag, Anime! Wenn es mir tatsächlich gelungen ist, Dich aus der Passivität zu reißen, dann muß ich Dir einfach antworten!
Zweifellos hat eine Google Earth Recherche seine Grenzen, was die Auffindung der Relikte der Vergangenheit betrifft. Das meiste bleibt in der Tat spekulativ. Wie Kurti schon betonte, man muß es vor Ort verifizieren.
Du hast ein gutes Auge: Es gibt dort Landwirtschaft und auch einige Gebäude. Problematisch finde ich das nicht. Es gibt auf der Welt viele archäologische Fundstätten in der Nähe menschlicher Behausungen.
Ich lese, Du hast Kontakte nach Chachapoyas und Du scheinst Dich gut in der Region auszukennen. Bist Du Archäologe und sprichst spanisch? Vielleicht wärst Du dann ein idealer Partner, um die von mir vorgestellten Strukturen vor Ort einer gemeinsamen Inspektion zu unterziehen?
Ob der Beginn der Chachapoya-Kultur tatsächlich erst mit etwa 800 n.Chr. anzusetzen ist, wage ich zu bezweifeln! Zumindest denke ich behaupten zu können, daß schon den Mochica bärtige, rothaarige Krieger bekannt waren. Einen entsprechenden Beleg hierfür werde ich zu gegebener Zeit auf die Forumseite hochladen. Bleib also am Ball!
Na ja, aber doch nicht alles Eisen!
Was ist mit Eisenverhüttung? Die Öffen müsste man schon finden! Straßen gab es! Außerdem kann man (fast) Räder überall einsetzen! z.B. Mühlenrad!
das mit den Kelten ist natürlich nicht meine Ansicht, sondern war ein Hinweis auf die angeführten Links.
Das Schlimme ist, das Leute mit einem fixen Ideechen dann alles nur noch unter diesem Gesichtspunkt sehen.
Ich phantasiere jetzt mal Richtung Kelten !
Chachapoya
Hier erkennt man doch eindeutig den keltischen Gott Cernunnos mit dem Geweih und die keltischen Matronen !!! Du wirst jetzt lachen, aber ähnlich schwach sind auch die Indizien der Vertreter dieser These.
…und das mit dem Eisen meinst du ernsthaft ??? Mehr sog i net !
Es gibt in Hochkulturen einige ähnliche Fälle wo man das Rad kannte, aber nicht nutzte.
So kannte man in Mittelamerika das Rad, aber nutzte es weder für einen Karren noch als Transmission usw.
Die Inkas bzw. die Vorkulturen hatten Strassen. Zumindest hatten sie über das Sonnenrad usw. eine Vorstellung von etwas rundem was rollt. Ein Lama hätte sicher ein Vielfaches seiner “Rückenlast” auf einem Wagen transportieren können. Ebenfalls hätten sie es zur Transmission einsetzen können.
Auch Menschen können einen Karren ziehen.
Was so immer vorgeschoben wird als Gründe, wie keine Strassen, keine Zugtiere ist mir nicht schlüssig genug. Insbesondere, weil man das Rad und seine Funktion auch anders verwenden kann !
Ich tendiere zu: “Brauchen wir nicht, geht auch so !”
In Mittelamerika gab es große Städte und flache Hochtäler und auch Strassen. Zugtier wäre der Mensch gewesen, denn Lasttiere gab es dort auch nicht.
Peru und andere Landstriche hatten ebenfalls weite Täler und Hochebenen und sogar Strassen.
Schau dir mal in den Alpen die Wagenspuren auf Felswegen an. Die hatten auch Esel als Lasttiere, benutzten aber Karren. Ergo, dieses Geschwafel von “keine Strassen” ist Quatsch.
Die Chachapoya sind sicher ein sehr interessanter Fall, und ich bin sehr gespannt, was weitere archäologische und künftige verfeinerte genetische Untersuchungen von eindeutig vorkolumbianischem Material ergeben werden.
Also heißt es für mich Abwarten und Tee trinken. — Und @Boadicea12 sollte die Koordinaten an die zuständigen Archäologen weiterleiten, die so die verfügbaren Lidar-Flüge besser planen können.
Nachgedanke: wie wäre es, wenn die vielen Chachapoya-Fans eine internationale Spendensammlung anleierten, um so den Archäologen mehr der sehr teuren Flüge zu ermöglichen, damit möglichst bald ein Lidarscan der ganzen Region vorliegt? Wenn das gut aufgezogen wird, könnte so eine Aktion sehr erfolgreich sein.
im Detail weiß ich das jetzt nicht, aber man hat in den Letzten Jahren eine ganze Reihe von Tempeln und Siedlungen von “Vorinka - Kulten” entdeckt. In Peru legt man keinen besonderen Wert darauf jetzt mehr und mehr Chachapoya-Festungen zu entdecken. Es gilt erstmal alles auszuwerten.
Jedenfalls kann man das aus obigen Links von mir entnehmen.
Ansonsten sind diese bei den Einheimischen bekannt und sicher gräbt da mal einer. Natürlich nur damit nicht alles so verwildert !
In Ägypten leben heute noch ganze Dörfer von versteckten Schätzen, die nur sie kennen.
Laut Zahi Hawass sind bestenfalls 30 % der bekannten Bodendenkmale augegraben und einer Zeit zugeordnet. Möglicherweise würde sich auch hier und dort ein anderes Bild von Ägypten ergeben.
Ich spende auch, aber für die arme indigene Bevölkerung. Ein sattes Kind ist mir mehr wert als ein Ton-figürchen was schon hundertmal im grauen Karton vorhanden ist.
Was bisher von den Chachapoyas freigelegt wurde und bekannt ist, reicht erst mal aus. Für Genetische Untersuchungen gibt es auch genug Material.
Natürlich gibt es archäologische Fundstätten in der Nähe von menschlichen Behausungen. Mein Einwand bezog sich darauf, dass sie “unbekannt” sind. Viele der von Europäern “entdeckten” Ruinen waren den Einheimischen bekannt. Berühmtes Beispiel ist Machu Picchu.
Übrigens ist mir beim Namen der Chachapoya-Siedlung bei La Jalca ein Schreibfehler unterlaufen. Sie heißt “Ollape”.
Zu Deinen Fragen:
Nein, ich bin kein Archäologe ich würde mich als “interessierten Laien” bezeichnen. Allerdings habe ich tatsächlich enge Verbindungen nach Peru, auch nach Chachapoyas, und ich bereise das Land seit 30 Jahren regelmäßig. Da ist doch etwas hängen geblieben …
Was Deinen Vorschlag einer Inspektion anbelangt: Früher hätte ich da sicher “Hier!” geschrien, auch wenn ich nicht glaube, dass Du wirklich archäologische Strukturen entdeckt hast. Aber mittlerweile bin ich nicht mehr jung und fit genug für solche Expeditionen. Die Ceja de Selva ist nicht zu unterschätzen, v.a. die Höhe nicht!
Auf Deine Verbindungen von Chachapoya und Moche und bärtigen, rothaarigen Kriegern bin ich jedenfalls gespannt!