@ Geognost
Was soll das heißen, es funktioniert nicht? Zwischen Walldürn und Welzheim haben wir doch den schönsten Beweis, dass es funktionierte — offenbar klein klein über viele Berge hinweg gearbeitet und dennoch ist das Ergebnis so gut, dass es selbst heute nur von erfahrenen Vollprofis mit Theodoliten erzielt werden könnte
Du behauptest hier nur, dass die Strecken so vermessen wurde. Das hatten wir doch schon. Warum soll ich ein Lager oder Stützpunkt “willkürlich” ins Land setzen, nur um einen rechten Winkel zu bekommen ?
Auch für den rechten Winkel von Wilkenburg zum Brocken mußte man erst mal eine gerade nach Wilkenburg vermessen und jetzt Wilkenburg “willkürlich” da verorten wo sich zum Brocken ein 90° Winkel ergab. Das ist doch aberwitzig !
Für Deine weiträumigen Bergvermessungen brauchtest du ja erst mal eine sehr lange Basisstrecke von einem Berg zum nächsten.
Das war auch alles für die räumliche Vorstellung und Größenordnung nicht notwendig.
Ganz explizit zu Deiner Frage: Bei den rechten Winkeln zwischen römischen Standorten gehe ich davon aus, dass diese Planungen auf einer gründlichen vorgehenden Landesaufnahme beruht haben müssen, bei der Berge, so vorhanden, sicher eine Rolle gespielt haben werden
So wie auch die Gerade zwischen Remagen - Lahnau und Koblenz - Oberbrechen. Da installiert man Stützpunkte “willkürlich” an einem Ort, um eine Gerade zu bekommen oder einen rechten Winkel damit man Vermessungspunkte bekommt.
Ich sagte schon, dass in Gallien die meisten Orte schon keltische Siedlungen waren und trotzdem hast du uns da einige Linien gezeigt. Um diese Orte aber auszuwählen mußte man erst durch Querfeldeinmessungen ausbaldowern ob der Ort auf einer Linie lag und einen rechten Winkel zu einem anderen Ort hatte. Dazu muß man sich die Entfernungen mal anschauen, die man da über Berg und Tal durch den Urwald roden und in gerader Linie vermessen mußte.
Das ist alles nur so erstaunlich, weil du nicht alle Lager auf der Karte hast, denn dann würde vielleicht auffallen, dass es Zufälle sind. Ich sagte schon, dass man das bei den Vermessungsnetzen in Deutschland auch vorfindet obwohl die Orte schon da waren.
Das wäre jetzt nicht weiter auffällig, wäre die Hohe Schleife nicht der Hausberg von Hedemünden, direkt oberhalb der Außenlager Ellerode und des Turms in Mollenfelde gelegen. 
Du hast doch die Berge mit Linien verbunden und behauptest nur, dass die Römer das auch gemacht haben. In natura ist es ziemlich mühselig alle Berge abzuklappern, die Kuppeln abzuholzen um zwei zu finden die im rechten Winkel liegen. Dann muß ich auch noch eine Winkelseite auf dem Boden schnurgerade vermessen.
Das Beispiel aus Tunesien sollte doch nur zeigen, wie nützlich ein Grundgerüst in Form eines rechtwinkligen, vorzugsweise Pythagoreischen Dreiecks für eine folgende weiträumige Centuriation sein kann. Allein mit der Groma ist kaum vorstellbar, wie sie über diese große Fläche so perfekt die Orientierung beibehalten konnten.
Wie haben sie dann den rechten Winkel bei Punkt “A” vermessen? Selbst, wenn sie es mit einer 12-Knotenschnur gemacht haben, dann mußten sie den Berg immer wieder anpeilen und Peilstäbe setzen, um die Linie auf den Boden zu bekommen. Über das Meer wie bei deinem Beispiel ging das sicher nicht. Übers Land wäre das auch mit der Groma über jeweils drei Peilstäbe gegangen.
Bei deinem Beispiel wäre bei der nächsten parallelen Linie aber der rechte Winkel zu den Bergen nicht mehr vorhanden und man mußte mit Abstandsmessungen im rechten Winkel mit der Groma die übrigen Rechtecke vermessen.
Selbst, wenn mit der Groma die äußere Grundlinie etwas schief aus dem Winkel verlaufen wäre, dann hätte das der Feldvermessung keinen Abbruch getan, denn alle anderen Linien hätten sich an ihr orientiert und den gleichen Verlauf gehabt. Die großen Feldariale verliefen auch je nach Vorgabe des Geländes mal in diese oder mal in eine anderer Richtung.
Diese Feldvermessung war eine reine landwirtschaftliche Aufteilungen wie sie die Ägypter auch jedes Jahr nach der Nilschwemme machten. Das römische Nordafrika war die größte Kornkammer des Reiches und mußte verwaltet werden. Das ging nur im Rahmen planbarer Anpflanzung und Bewässerung usw.usf.
Mit Landvermessung im Sinne von " Landkarte" hatte dies nichts zu tun.
Gruß
Kurti
Nachtrag:
Vielleicht lautet die Erklärung, dass es sich um einen wichtigen Vermessungs- bzw. Signalstreckenpunkt ohne weitere strategische Bedeutung handelte.
Du siehst die Dinge halt so wie sie in dein Konzept passen. Ziemlich sicher ist aber, dass dort auch Germanen gesiedelt haben. Wichtige Verbindungswege gab es auch dort. Die wichtigste Frage von Barbara hast du aber nicht beantwortet. Haltern wie Barkhausen waren aus augustischer Zeit. Barkhausen war ein Lager nach strategischen Punkten an der Porta Westfalika ausgesucht. Wie kam man jetzt zum rechten Winkel zwischen Haltern und Barkhausen in Kneblinghausen.
https://www.kneblinghausen.de/historie/roemerlager/index.html