leider gibt es dafür nicht den geringsten Nachweis.
Timo vermutete ja auch römische “Präzisionsmessgeräte” und verwies weiter auf den “Antikythera-Mechanismus” und darauf aufbauende Geräte.
Daraus könnte man schließen, dass man, aufbauend auf Zahnradübersetzungen, die Länge einer Basislinie einstellte, die im rechten Winkel zum angepeilten Berg liegt und den mit der Dioptra gemessenen Cosinus über einen Zeiger einstellte.
Jetzt mußt du nur noch den Nippel durch die Lasche ziehen und die Kurbel nach oben drehen…und schon steht die Länge der Hypotenuse drauf !
Leider geht aus den Schriften der Agrimensoren hervor, dass die Römer nur das Groma verwendeten…und jetzt sind wir wieder bei Groma und Knotenschnur als römische Weiterentwicklung der “Präzisionsmessgeräte” gelandet !
Gleichwohl keine Dioptra erhalten ist, wird dieses Instrument doch mehrfach in antiken Quellen beschrieben. Und auf diesen Beschreibungen beruht schließlich der neuzeitliche Theodolit.
Warum so kompliziert? Für rechte Winkel reichte doch die Groma.
Das mag ja sein, aber Fakt ist, dass Heron wahrscheinlich eins gebaut hat ( vorher wurde auch schon etwas ähnliches beschrieben, aber ich weiß nicht mehr von wem ) und fleißig Reklame gemacht hat. Allerdings gibt es weder eine Abbildung noch eine Erwähnung bei den Agrimensoren. In den Schriften wird nur das Groma erwähnt und davon gibt es Abbildungen und mehrere Bauteile in Museen.
Ich beschrieb die “Oberfläche mit ihren Einstellungen” Die Basis wurde ja in “natura” vermessen und der Winkel auch. Wenn ich ein Dioptra habe, warum sollte ich dann ein Groma benutzen. Der Cosinus mußte ja auch noch vermessen werden.
Du mußt dich jetzt endlich mal entscheiden, ob die Römer weiterentwickelte Messgeräte hatten und Geräte mit denen man über Voreinstellungen und Zahnradübersetzungen Verhältnisse ausrechnen konnten ( ähnlich dem Mechanusmus von Antikythera ), oder ob sie Groma und Knotenschnur benutzten.
Bei deiner Gegenargumentation hüpfst du hier ständig hin und her !
Mir ist auch noch nicht klar wie der Standort Augusta V. bestimmt wurde. Da komme ich nicht klar mit Henne und Ei.
So — inzwischen habe ich das neu entdeckte Drusus-Lager auf dem Colm la Runga einmal genauer betrachtet, vor allem die Luftliniendistanzen zu den nächsten bekannten zeitgleichen Römerstützpunkten.
Dabei gab es ein interessantes Ergebnis: dieses Lager liegt mit 24.2 km, bzw. 24.3 km gleich weit vom kontemporären Lager auf der Septimerpasshöhe und dem römischen Stützpunkt in Chur.
Von Chur sind es wiederum 24.2 km Luftlinie zum römischen Stützpunkt auf dem Hügel Castels bei Mels. Die Distanz von dort zum Drusus-Turm in Filzbach beträgt 23.6 km (von Castels Lagermitte), bzw. 23.9 km (Castels Ostturm).
Leider tischt das “Neue” aber die gleichen “alten” Probleme auf !
Sowohl in Mels (Castellfelsen) waren schon die Kelten wie auch in Chur Welschdörfli.
Mels
Chur
https://de.wikipedia.org/wiki/Curia_Raetorum#/media/Datei:Schutzbauten_Welschd%C3%B6rfli5.JPG
Von wo aus und wie haben sie angefangen zu messen ?
Woher wußten sie, dass es vom Colma la Runga 11 Leugen nach Welschdörfli oder vom Septimerpass zum Colma 11 Leugen waren ? Wieso war dort genau der “ideale” Platz ?
Warum überhaupt das Späßli mit den 11 Leugen ?
Mit den Leugen zu Agrippas oder Drusus Zeiten fängt ja das Problem schon an usw.usf.
Na ja, das dürfte ungefähr ein Tagesmarsch sein. In dem Abstand hätte ich meine Lager auch platziert. Da die Kelten die besten Plätze schon erkannt und belegt hatten, hätte ich sie auch übernommen.
wenn du dir mal auf Google-Earth die Tal-und Passstrecken anschaust, dann handelt es sich nicht um Wegstrecken, sondern um Luftlinien quer über hohe Berge.
Die Wegstrecken sind teilweise wesentlich länger !
Es ist halt wie immer, einerseits erstaunlich und andererseits keine Antwort auf wie, warum und drumherum !
Wenn man z.Bsp. durch die Orte eine Ost-Westgerade ziehen würde und dann der vertikale Abstand 11 Leugen ergäbe, dann könnte das ein Raster sein.
Tut et aber nischt tun wollen !
Das wäre ja nicht das erste Mal, dass man eine vorrömische Vorarbeit vermuten könnte.
Da würde ich ganz stark die Passhöhe des Septimers vermuten.
Ich weiß es nicht. Ich stelle es nur fest.
Nebenbei entspricht auch die Luftlinie von Chur nach Zillis mit 24.4 km in dem Fall ganz genau 11 Leugen. Zillis ist sehr wahrscheinlich das antike Lapidaria.
wie dir Heinz ja schon geantwortet hatte, sind das Luftlinien. Die Wegstrecken sind wesentlich länger.
Hab jetzt die Karte um den römischen Wegverlauf ergänzt, inklusive der Straßenstationen, die tatsächlich in Distanzen von 20 bis 22.5 Kilometern (also 9, bzw. 10 Leugen) zueinander lagen.
Das neu entdeckte Lager liegt weit oberhalb dieser Straße, und war wie auch das Lager auf dem Septimerpass offenbar nur temporär während des Alpenfeldzuges belegt und wurde dann aufgelassen.