Rote Feuersteine, Ackerfunde, neolithische Artefakte?

Moin,

ich finde schon, dass die wie natürliche Bruchstücke aussehen.

Sehr oft haben Klingen Merkmale, an denen man sie erkennen kann. Derartige Merkmale sehe ich hier nicht.

Ist kein leichtes Thema, “Erkennen und bestimmen von Artefakten”.

Gruß

Jürgen



Ja, ich denke, in dieser Hinsicht habe ich auf ganzer Linie versagt - kann aber dafür in Zukunft wieder enrspannt an diesem Acker vorbei gehen. :wink:

Moin,

sehr schöner Bryozoen-Flint.

Gruß

Jürgen

WildeMöhre

Ja, ich denke, in dieser Hinsicht habe ich auf ganzer Linie versagt - kann aber dafür in Zukunft wieder enrspannt an diesem Acker vorbei gehen.

Moin,

versagt würde ich nicht sagen, von heut auf morgen kann niemand die Artefaktmorphologie erlernen, da braucht es Jahre / Jahrzehnte und dann lernt man immer noch dazu.

Gruß

Jürgen

Den Bryozoen-Stein musste ich noch raushauen, ist einer meiner Lieblingssteine von dort.

Und doch, da kann man schon von “Versagen” sprechen. Das ist schon okay. Aber danke dir. ich wollte zum Glück nicht unter die Artefaktsammler gehen. Ich mag schöne Steine. Diese sind schön und ich darf sie behalten. :slight_smile:

Ps. Roter Bryozoen-Flint bekommt oft Komplimente. Findet man den anderorts eher selten? Ich habe viele und gebe dir gern einen ab :wink::blush:
Ansonsten erstmal vielen lieben Dank und nen guten Rutsch.

Moin,

aus Bryozoen-Flint ist auch dieses Scheibenbeil.

Ausschnitt

Possierliche Tierchen

Gruß

Jürgen

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Artikel nochmals gelesen und nun wirklich verstanden. Dies ist eine Klinge. Einen Kern habe ich auch unter meinen Steinen. Beides nicht vom Fundort. Ich füge dies nur an, um zu zeigen, dass ich es verstehe und auf diesem Feld wirklich nichts auf eine Klingenproduktion oder eine sonstige übliche Werkzeugproduktion hinweist. Dort wird es also kein Jagdlager oder ähnliches gegebenen haben und die vielen unterschiedlichen roten Steine werden auf natürliche Weise dort so punktuell abgelagert worden sein.


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Entschuldigung, das ist untergegangen.




Der weiße Stein oben stammt vom selben Feld, der Graue von einem benachbarten Acker.

Beitrag 4) habe ich für ein Messer oder jetzt eine Klinge gehalten. Es ist auch messerscharf an jeder Seite und hat mehrere Spitzen.

Hier nochmal bessere Bilder:




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Moin,

leider nein – und die anderen Stücke auch nicht.

Es sind natürliche Trümmer. Auch natürliche Absplitterungen haben rasiermesserscharfe Kanten.

Nicht aufgeben, mach weiter.

Zeig mal Deinen Kern.

Gruß

Jürgen

Danke, hier mein “Kern”. Gerade zu dunkel für gute Fotos aber ich befürchte eh gerade wieder, es ist ein Pseudo-Kern :laughing:



Und ich gehe schon fest davon aus, dass dort keine Werkzeuge zu finden sind.

Was mich an der Vorstellung, dass es eine natürliche Ursache für dieses konzentrierte Vorkommen verschiedener roter Feuer- und Horsteine gibt, stört ist:
Wenn es beim Abschmelzen des Eises eine natürliche Blockade/ einen natürlichen Staudamm gegebenen hätte, der dafür gesorgt hat, das Steine nicht weiter Stromabwärts fließen, dann sollte es auf benachbarten Feldern auch keine Feuersteine geben. Es gibt dort nur keine roten Feuersteine und auch in Sandkuhlen, die im Umkreis liegen, finde ich die eher selten.

An diesem Ort, der -wie erwähnt - dicht an einem Fluss liegt, sind geschätzt von 100 Steinen 25-30 wunderschöne rote Feuersteine. Vielen sieht man an, dass sie starken Sandstürmen ausgesetzt waren.

Für mich hatte jeder hier vorgestellte Stein auch einen praktischen Nutzen. :smiling_face:
Die meisten haben scharfe Kannten und Spitzen.
Andere, die ich hier nicht gezeigt habe, sind rote Hühnergötter. Und viele, die ich mitgenommen habe, sind einfach zu wunderschön, um sie achtlos liegen zu lassen.

Menschen haben sich in der Steinzeit an diesem Fluss entlang bewegt, ohne diesen Steinen Beachtung geschenkt zu haben. Dass dort Sumpfgebiet oder Wald war, der die Steine überdeckt hat, kann ich wohl ausschließen, denn eigentlich sind und waren dort Sandebenen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Menschen dort abgelgt wurden, erschien mir logisch, auch wenn mir kein Grund einfällt, warum Menschen dies tun sollten, außer dad die Farbe Rot einen rituellen Kontext hatte.

Gerne würde ich herausfinden, wie das Zustande gekommen ist aber ich weiß nicht, wie.

Das letzte Bild zeigt vielleicht einen roten Feuerstein der wärmebehandelt ist.




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Und wenn es nun ein Ritualplatz der Steinzeit wäre, wären dann überhaupt Klingen, Kerne usw. zu finden? Ich frage dies weil es in jeder mir bekannten Religion die strickte Trennung zwischen Arbeitstätigkeiten und religiösen Feierlichkeiten gibt. Vielleicht gibt es einen gemeinsamen Ursprung und Menschen der Steinzeit haben auch darauf geachtet, dass an Ritualplätzen keine übliche Klingenproduktion stattfindet. Dann könnten auch Vorbeiziehende erkennen, dass dort kein Jagdlager, sondern ein rein ritueller Ort wäre.

Woran ließe sich so ein Ort aber ohne die sonst üblichen Steinartefakte heute noch ausmachen?

Hallo,
die Steine sind wirklich hübsch anzusehen aber das war es dann auch auch schon!
Es handelt sich um ein rot patiniertes Flintvorkommen, mehr wird daraus nicht mehr werden!
Was jetzt kommt wird phantastisch und entspringt der Phantasie eines Laien!

Beste Grüße

Aber man kann sekundär verfärbte rote Feuersteine unter dem Mikroskop von primär verfärbten Unterscheiden. Das ist keine Phantasie. Und unter den Funden befindet sich primäres Rot. Nur wie soll man das unter solchen Bedingungen an die Archäologie herantragen? Fast ausgeschlossen, dass nach so einer Ansage noch jemand nachschiebt.

Die archäologische Annahme, Helgoländer Feuerstein wäre nicht glazial verschoben worden, beruht im Übrigen auf zwei Annahmen, die widwrrum auf Annahmen beruhen:

  1. Menschen im Mesolothikum hätten sie schon genutzt.

  2. Es gab keine entsprechenden Funde.

Diese Annahme erweckt den Eindruck, als hätte man jemals danach gesucht oder als könne man sagen: “an den Stellen, an denen man Helgoländer Plattenflint oder Helgoländer Buntsandstein gefunden hat, gab es nie Hinweise auf rozen Helgoländer Feuerstein.” Aber hier gab es nie entsprechende Funde.

Tatsächlich verlässt man sich bei dieser Annahme auf ein paar Landwirte, die den roten Helgoländer schon melden würden. Selbst wenn diese wenigen Landwirte ihn tatsächlich als Helgoländer Feuerstein erkennen würden (viele wissen doch gar nicht, was der Helgoländer Feuerstein ist) der keine Bearbeitungsmerkmale aufweist, was würde ein Archäologe, der glaubt, es gäbe keinen glazial verschobenen Helgoländer Feuerstein, darauf antworten?

Zudem trauen die meisten Landwirte der Archäologie nicht und melden deswegen oftmals auch gar keine Funde.

Wenn du dich so gut damit auskennst, dann verrate doch bitte mal, wie die Eisplatten über Helgoland gletschern konnten, ohne ihn nach Ostfriesland zu verschieben? Sicher weißt du als Experte die Antwort auf diese Frage.

“Fantasie” ist so ein verächtliches Schimpfwort für Archäologen. Warum eigentlich? Ist nicht ALLES, was der Mensch erstmals erschaffen hat, aus der Fantasie, der Vorstellungskraft, eines Laien entstanden? Wie kann man darauf so herabblicken?

Moin,

zu meinem Verständnis - wie kommst Du zu dieser Aussage, dass Deine roten Feuersteine “primäres Rot” enthalten?

Hast Du sie mikroskopisch untersucht? Das interessiert mich wirklich, denn ich besitze ein gutes Labormikroskop bis 1500-facher Vergrößerung.

Gruß

Jürgen

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Ja natürlich. Bei primärer Verförbung sieht es so aus, als würden winzige rot leuchtende Partikel gleichmäßig durch das Gestein schwimmen. Soll ich dir mal welche der roten Steine schicken?